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Hausmeisterin Irene (Marianne Rappenglück) sorgt im Landtagsfilm für Transparenz.

Hausmeisterin Irene (Marianne Rappenglück) sorgt im Landtagsfilm für Transparenz.

Der Film "Irene und Vinzenz" dauert rund eine halbe Stunde. Die Hauptrollen spielen Hausmeisterin Irene (Marianne Rappenglück) und der königliche Page Vizenz, Edelknabe Edler von Eglfing (Ferdinand Schmidt-Modrow).

Dessen Berufsstand gibt es seit 100 Jahren nicht mehr im Landtag, doch Vinzenz ist 1878 in eine Art Dornröschenschlaf gefallen und wird von Irene entdeckt und geweckt. "Ein Highlight war es, als wir bei der Locationssuche für den Schlafplatz von Vinzenz in der wirklich letzten Ecke des Landtagskellers dieses tolle Gewölbe gefunden haben. Ein paar Requisiten, und schon befanden wir uns im 19. Jahrhundert", erzählen die Macher Mayer und Behr vom Dreh.

Ilse Aigner, Landtagspräsidentin seit rund einem halben Jahr, spielt ebenfalls mit - und macht ihren Job in der Nebenrolle gut. Bei der Vorstellung des Videos, das Besuchern des Maximilianeums gezeigt, an Schule verschickt und Online bereitgestellt wird, sagte Aigner, den Film würden rund 300.000 Besucher in den nächsten fünf Jahren im Landtag sehen: "In den Kino-Charts wäre er unter den ersten 100."

Kein Wunder, dass Page Vinzenz ordentlich Nahholbedarf hat, was die Zusammensetzung und Arbeitsweise der demokratisch gewählten Landesregierung betrifft. Wie sich der einstige Page moderner Demokratie und moderner Technik - und einer Landtagspräsidentin - nähert, ist charmant. Er vertritt die wissbegierigen Zuschauer des Films, denn aufgrund seiner Geburtsepoche weiß er im Zweifelsfall noch weniger als diese - und das hilft dabei, sich mit keiner Frage zum Landesparlament dumm vorzukommen.

Zugleich ermöglicht er es, mit humorvoller Distanz auf so manches Wunder im Plenum einzugehen - etwa die magischen Stängel, die überll im Sitzungssaal verteilt sind.

Ohnehin ist der Drehort Maximilianeum eine Zutat, die für das HFF-Team - und den fertigen Film - beste Voraussetzungen bot. Sie durften sich "im ganzen Landtag austoben", erzählen die jungen Filmemacher. Sogar eine Ausnahmegenehmigung bekamen die Filmstudenten. "Die letzte Einstellung des Films, der Nachtdrohnenflug, war noch mal ein großes Highlight: Ansonsten ist es ja nicht erlaubt, aber Dank unseres Auftraggebers Bayerischer Landtag durften wir bei Nacht direkt über und neben dem Landtag fliegen", berichten Alexander Mayer und Christoph Behr.

Ein ganz großes Plus des Studentenfilms aber ist das Casting: die Rollen der Hauptdarsteller sind großartig besetzt. Und die der charmanten Präsidentin - "Ich bin die Ilse" - auch.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.