W&V Online: Ihr Konzept dafür: Krawall- oder Versöhnungskurs?
Rädeker: Ohne klare Ansagen kommen wir nicht weiter. Die habe ich auf der Jahreshauptversammlung auch gemacht. Trotzdem werde ich in dieser Hinsicht weniger bieten als Amir Kassaei, um genau zu sein, einen Buchstaben: Aus der ADC-Revolution wird eine Evolution. Die wesentlichen Ziele wie Öffnung des Clubs und ganzheitliches Denken in allen Bereichen werde ich weiter treiben, dazu hat mir die Hauptversammlung einen eindeutigen Auftrag gegeben. Meine Meinung werde ich aktiv vertreten. Mit offenen Diskussionen kommen wir aber weiter als mit einem Basta-Kurs.

W&V Online: Im und um den ADC hat es - nicht nur im Zusammenhang mit dem Abgang Amir Kassaeis - viel Aufruhr gegeben. Wie sorgen Sie dafür, dass wieder etwas Ruhe innerhalb der Club-Reihen einkehrt?
Rädeker: Wir werden die Instanz für kreative kommunikative Exzellenz im deutschprachigen Raum sein und bleiben, das ist ein lebendiges Thema. Wenn wir das mit 560 Spitzen-Kreativen diskutieren, wäre Ruhe das allerletzte, was ich mir wünschen würde. Auf der Jahreshauptversammlung, auf der über sieben Stunden intensivst diskutiert wurde, sind die wesentlichen Weichen für unsere inhaltliche Ausrichtung mit überzeugenden Mehrheiten gestellt worden. Die wird jetzt im Vordergrund stehen, dazu menschliche Begegnungen und gemeinsame Arbeit – das, was den ADC ausgemacht hat und ausmachen wird.

W&V Online: Trotzdem treten Sie das nicht ganz leichte Erbe von Amir Kassaei an. Woran knüpfen Sie an und was machen Sie anders?
Rädeker: Amir Kassaei hat dem Club gute und wichtige Impulse gegeben. Aber ich trete nicht sein Erbe an, sondern führe einen neuen ADC mit einer komplett neuen Struktur. Deshalb werde ich nicht zurückschauen und etwa den Agenturindex weiterverfolgen, das ist definitiv kein Thema für den ADC.Wir blicken jetzt gemeinsam nach vorne. Es gibt genug zu tun.

W&V Online: Wie muss sich Ihrer Meinung nach der ADC denn überhaupt ändern, um den momentanen Branchenentwicklungen Rechnung tragen zu können?
Rädeker: Mit der neuen Struktur in sechs Sektionen und sechs Fachbereichen werden wir dem interdisziplinären Bild und ganzheitlichen Anspruch der Kommunikationsbranche gerecht. Neben den klassischen Werbern, die so klassisch ja längst nicht mehr sind, haben jetzt auch die Designer, Editorial-Fachleute, Digitalspezialisten, Event- und Kommunikation-im Raum-Schaffenden und Lehrenden ein eigenes Forum, in denen Benchmarks diskutiert und gesetzt werden können, die dann mit den Kollegen aus anderen Bereichen abgeglichen und geschärft werden. Eine Vereinigung der Besten ihres Fachs gibt es bislang weder im Design- noch im Editorial-, KiR- oder Digitalbereich: Dieser Elite bieten wir ein Forum im ADC und viele der besten sind bereits bei uns Mitglied. Für die restlichen Top-Player werden wir mit der neuen Struktur viel attraktiver. Im Vorstand wie auch im Wettbewerb wird diese neue, ganzheitliche und vielschichtige Struktur zukünftig ebenfalls abgebildet, denn: Ganzheitliche Exzellenz entsteht nicht daraus, von jedem ein bisschen zu bieten, sondern im Dialog der Besten. Das ist das Selbstverständnis des neuen ADC und das ist die Entwicklung der Branche. Wir haben schon immer die Idee in den Mittelpunkt gestellt und dann erst die mediale Form diskutiert, die für die Umsetzung optimal ist .

W&V Online: Sie treten das nicht ganz leichte Erbe von Amir Kassaei an. Woran knüpfen Sie an und was machen Sie anders?

Rädeker: Amir Kassaei hat dem Club gute und wichtige Impulse gegeben. Aber ich trete nicht sein Erbe an, sondern führe einen neuen ADC mit einer komplett neuen Struktur. Deshalb werde ich nicht zurückschauen und etwa den Agenturindex weiter verfolgen, das ist definitiv kein Thema für den ADC.Wir blicken jetzt gemeinsam nach vorne. Es gibt genug zu tun.