Logo-Panne: HSE trennt sich von Jung von Matt
Peinlicher Etatverlust: Wegen einer Logo-Doublette gibt der Energieversorger HSE seiner Agentur Jung von Matt den Laufpass.
Das Darmstädter Energieunternehmen HSE (HEAG Südhessische Energie AG) wünschte sich vor einiger Zeit nicht nur ein neues Corporate Design und eine neue Corporate Identity, sondern vor allem ein neues Logo, das den Konzern in neuem Licht erstrahlen lassen sollte. Nach einem Pitch ging der Auftrag an Jung von Matt, die einen neuen roten Schriftzug präsentierte: Serifenlos moderne Schrift, eingebettet in runder Umrahmung. Dem Energieversorger gefiel´s, er nickte den Entwurf ab.
Leider hat Jung von Matt erst dann bemerkt, dass die unter dem gleichen Kürzel firmierende Henningsdorfer Stahl Engineering GmbH ein ganz ähnliches Logo schon seit 1990 verwendet. Notgedrungen musste die Agentur beichten.
Der Fehler sei der Agentur äußerst unangenehm gewesen, sagte ein HSE-Konzernsprecher dem "Darmstädter Echo". Sie hat deswegen angeboten, auf die Hälfte der ursprünglich vereinbarten Entlohnung von 400.000 Euro zu verzichten. HSE willigte ein - zog aber trotzdem Konsequenzen und trennt sich nun vom Stammbetreuer Jung von Matt. Das neue Logo wird trotzdem beibehalten, denn Henningsdorfer Stahl hat ihres nicht markenrechtlich schützen lassen.
Jung von Matt äußert sich bisher nicht zu der Sache, auch nicht gegenüber W&V Online. Der Verlust dürfte aber durchaus bitter sein: Mit dem Kunden hat Jung von Matt bereits zahlreiche Preise bei Kreativfestivals gewonnen, zuletzt beim ADC.