
Socialbakers-Studie:
Marken ernten Lovestorms auf Facebook
Die Ausgaben für Werbung auf Facebook sind in Nordamerika und Westeuropa jeweils um die Hälfte gesunken. Dabei ist gerade jetzt das Interesse der User an Marken-Updates zum Thema Corona besonders groß.

Foto: Socialbakers
Unternehmen und Marken, die sich im Zusammenhang mit der Corona-Krise für die Gesellschaft nützlich machen, fliegen in den sozialen Medien die Herzen zu wie selten zuvor. Die Social-Media-Marketing-Agentur Socialbakers spricht von einem "dramatischen Anstieg der 'Love'-Reaktionen" bei Markeninhalten rund um das Thema Coronavirus.
Mehr Aktivität auf Markenseiten wegen Corona
Auch verbringen die Menschen seit den Ausgangsbeschränkungen mehr Zeit online: So sind die Aktivitäten der Fans von Markenseiten im Vergleich zur letzten (vollen) Februarwoche um gut 16 Prozent gestiegen.
Das bewahrt Facebook aber nicht vor den schlimmsten Werbeeinbrüchen der Unternehmensgeschichte: Seit Anfang März gehen die Werbeausgaben auf Facebook in Nordamerika, West- und Südeuropa sowie in Südostasien dramatisch zurück. Der stärkste Rückgang war in Nordamerika zu verzeichnen, wo die Ausgaben zwischen Dezember 2019 und Mitte März 2020 um fast 50 Prozent zurückgingen. Ähnlich ist die Situation in Westeuropa, wo der Facebook-CPC (Cost per Click) um mehr als die Hälfte von 0,43 Dollar im Dezember auf 0,20 Dollar Mitte März sank.
In Ostasien erholt sich der Markt aber inzwischen wieder: Dort ist der Facebook-CPC im März sogar um 25 Prozent angestiegen.
Das ist das Ergebnis des neuen "State of Social Media Reports" der Social-Media-Agentur Socialbakers.
Mehr Corona-Updates auf Facebook als auf Instagram
Die Zahl der organischen Beiträge in den sozialen Medien ist seit dem Beginn der Corona-Krise gestiegen. Marken nutzen die Plattformen, um ihr Publikum über alle Themen rund um die Covid-19-Pandemie zu informieren. Beiträge, in denen das Coronavirus erwähnt wird, finden sich häufiger auf Facebook als auf Instagram.
Socialbakers-CEO Yuval Ben-Itzhak warnt vor noch stärkeren Kürzungen der Werbeausgaben: "In Zeiten der Krise können Marken nicht wie gewohnt mit ihrem Publikum kommunizieren: Jetzt wollen die Kunden mehr denn je von den Marken hören, denen sie folgen. Daher könnte sich eine vollständige Kürzung der Investitionen in soziale Medien als ein falscher Ansatz erweisen." Marken könnten ihr Publikum jetzt zu einem weitaus günstigeren Preis erreichen und das mit intelligenten, organischen Strategien verknüpfen.