Die Liste der Top-10-Werbefilmproduktionen nach Umsatz

Die erste Überraschung zeigt sich auf dem dritten Platz, den die Berliner Produktion Anorak belegt. Mit einem Plus von rund 41 Prozent gehört sie zu den wachstumsstärksten Firmen in der diesjährigen Auswertung. Anorak hat sich mit aufwendigen Produktionen und namhaften Regisseuren bei nationalen und internationalen Kunden wie Heineken und Mini beliebt gemacht.

Häuser wie Trigger Happy Productions, Jo Schmid und Film Deluxe fehlen dieses Jahr; sie setzten im Ranking aus und melden nicht. Dasselbe gilt für die deutschen Büros von Stink und Iconoclast, die wegen ihrer Netzwerkzugehörigkeit keine Zahlen melden. Der Markt bietet derzeit viel Platz, der Bedarf an Bewegtbildformaten explodiert. Aus diesem Grund sind vor allem die altgedienten Produktionen im Umbaufieber. Marktführer Markenfilm beispielsweise ist im vergangenen Jahr von Wedel nach Hamburg umgezogen und hat sich neu strukturiert. Besonders wachstumsstark seien die auf nichtklassische Formate spezialisierten Firmen Markenfilm Crossing und Markenfilm Space, sagt Markenfilm-Chef Johannes Bittel. „Die Branche hat sich in ihrer Vielfalt, in ihren Möglichkeiten besser entwickelt denn je. Die Flexibilität beim Produzieren hat sich verbessert, auch dank einer größeren Vielfalt von Content, den Markenfilm anbietet“, so Bittel. Der Branchenprimus unterhält ein Büro in Seoul und denkt Bittel zufolge über weitere Internationalisierungsschritte nach.

Viel mehr ist möglich, und Kunden suchen mittlerweile auch das direkte Gespräch mit den Produktionen, berichten zahlreiche Werbe­filmer. „Durch die hohe Anzahl von benötigtem Content hat sich die Brache stark vervielfältigt, wenn sie in Deutschland auch noch etwas klassischer ist als in den USA zum Beispiel“, sagt Christiane Dressler, Chefin von Aufsteiger Anorak Film.
Vorn mitspielen kann in der Regel, wer schnelllebige Social-Media-Formate ebenso gut beherrscht wie große TV-Spot-Produktio­nen.

Die komplette Liste mit den Top-30-Werbefilmproduktionen inklusive der Neueinsteiger lesen Sie in der neuen Ausgabe der W&V (33/2018), die Sie hier bestellen können.


Autor: Daniela Strasser

Redakteurin bei W&V. Interessiert sich für alles, was mit Marken, Agenturen, Kreation und deren Entwicklung zu tun hat. Außerdem schreibt sie für die Süddeutsche Zeitung. Neuerdings sorgt sie auch für Audioformate: In ihrem W&V-Podcast "Markenmenschen" spricht sie mit Marketingchefs und Media-Verantwortlichen über deren Karrieren.