Das Fazit von Ulrike Preiss, Market Research Director von Marketagent.com Deutschland: "In unserem Test gefallen die aktuellen Sujets besser als die Retro-Sujets. Diese weisen jedoch einen deutlich stärkeren Impact auf. Insgesamt deuten die Daten darauf hin, dass die vergleichsweise aufwändigere Produktinszenierung der aktuellen Sujets etwas vom eigentlichen Zweck der Werbung – Marke und  Produkt beim Konsumenten bekannt zu machen und nachhaltig im Gedächtnis zu verankern – ablenkt. Auch scheint die attraktivere Präsentation sich nicht signifikant positiver auf den Kaufanreiz auszuwirken, dieser ist im Schnitt bei den Retro- und aktuellen Sujets gleichwertig ausgeprägt." 

Die Werbemittel der 50er und 60er Jahre faszinieren durch "Heile-Welt-Ideologien, Fortschrittsglaube und ihre besondere Ästhetik, die oft von stilisierten Zeichnungen geprägt ist", schreiben die Marktforscher. Gleichzeitig lasse die Werbung dieser Zeit ein Rollenverständnis der Geschlechter sowie sorglosen Alkohol- und Zigarettenkult erkennen, der aus heutiger Sicht mehr als befremdend anmutet. "Doch es ist wohl gerade diese Ambivalenz, die den Sujets dieser Ära ihren besonderen Charme verleiht."


Autor: Frauke Schobelt

koordiniert und steuert als Newschefin der W&V den täglichen Newsdienst und schreibt selber über alles Mögliche in den Kanälen von W&V Online. Sie hat ein Faible für nationale und internationale Kampagnen, Markengeschichten, die "Kreation des Tages" und die Nordsee. Und für den Kaffeeautomaten. Seit 2000 im Verlag W&V.