Und das ist dann doch wieder weihnachtlich-anrührend - auf eine gute Art. Rechtzeitig dafür setzt dann auch wieder eine verjazzte Version eines US-Weihnachtshits ein: "There's No Christmas Like a Home Christmas".

"Together, we make togetherness." So versöhnlich - und so clever den Bogen zur Kooperation schlagend und zum wichtigsten USP von Fluglinien in der Weihnachtszeit - endet der Spot. Gefühl, Ironie - und menschliche Schwächen machen den Film sympathisch.

Anti-Vorbild: John Lewis

Die Messlatte für eigentlich alle Weihnachtsspots liegt seit ein paar Jahren da, wo sie das britische Kaufhaus John Lewis platziert. Gefühlig, originell - und hoch. Der CCO von Figliulo & Partners, Scott Vitrone, sagte im US-Branchedienst Adage, dass John-Lewis-Werbung in gewisser Weise Anregungen geliefert habe: "Sie haben ein Genre erschaffen," sagt Vitrone, "und viele Marken versuchen, das nachzuahmen. Wir sind angetreten, um da ein bisschen auszubrechen."

Zwar solle der Spot durchaus ein Gefühl von Weihnachtsstimmung und Zusammensein geben, aber zugleich mutig sein, echte menschliche Befindlichkeiten vermitteln. Vitrone: "Wir haben uns wirklich angestrengt, um eine wahre, raue Geschichte von einem Menschen mit Fehlern zu erzählen, mit dem wir mitfühlen können." Darum sei für Weihnachtsschmalz auf nur eine Prise mit Augenzwinkern übrig gewesen.

Der Spot wird sowohl in den USA als auch in Großbritannien noch bis über Weihnachten im Fernsehen laufen. Parallel dazu ist "The Prodigal Brother" im Social Web zu sehen.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.