Digitalisierung:
6 Sachen, die es bald nur noch im Museum gibt
Cloud, Internet der Dinge, alles digital: Einen Vorgeschmack auf diese Zukunft erleben wir bereits jetzt. Und so wie einst Schreibmaschine und Walkman werden weitere liebgewonnene Dinge - und unnütze - nach und nach aus unserem Leben verschwinden.
Cloud, Internet der Dinge, alles digital: Einen Vorgeschmack auf diese Zukunft erleben wir bereits jetzt. Und so wie einst Schreibmaschine und Walkman werden weitere liebgewonnene Dinge - und unnütze - nach und nach aus unserem Alltagsleben verschwinden. Was Wecker, ein DVD-Spieler oder eine Stereoanlage sind, müssen Sie ja heute schon manchen Kindern im Technikmuseum, in historischen Filmen oder bei Oma zeigen. Diese Sachen und Situationen gesellen sich wohl bis 2050 dazu.
Laptop und Desktop-PC
Die Verkaufszahlen sinken seit Jahren. Genau genommen, seit Apple mit dem iPad 2010 endlich ein benutzerfreundliches Tablet auf den Markt brachte. Für Rechner kommt es bald noch schlimmer: VR-Brillen und immer leistungsfähigere Smartphone-Programme machen den großen Bildschirm in einigen Jahren überflüssig. Stattdessen arbeiten wir mit Projektionen im Raum, verschieben, gestalten und beschriften unsere Entwürfe und Texte mit Gesten im virtuellen Raum.
Speichermedien
Adieu, Festplatte, auf Nimmerwiedersehen, USB-Stick: Dank Speicher in der Cloud werden diese physikalischen Medien bald genauso nutzlos sein wie die gute alte Floppydisk. Zumindest für den Normalverbraucher innerhalb der nächsten 20 bis 30 Jahre.
Einzelhändler
Der Kühlschrank bestellt online Milch und Butter, wenn sie zur Neige gehen, der Geschirrspüler ordert Spülmaschinentabs. Ob das neue Sofa ins Wohnzimmer passt und einem die modische Hose gut steht, probieren wir 2050 in Ruhe zu Hause mit Augmented-Reality-Apps. Die Modebranche hat längst die Kritiker widerlegt, die meinten, Schuhe und Klamotten könne man nur im Laden verkaufen, wo sie der Kunde sehen, anfassen und probieren kann.
Die Möbelhäuser ziehen gerade nach. Und selbst die Probefahrt mit dem neuen Auto oder der Besuch beim Bad- und Küchenprofi haben sich bald erledigt, wenn die VR-Pilotprojekte sich bewähren, die gerade bei Herstellern wie Villeroy & Boch (Badezimmer), Ikea und The Apartment by The Line (Wohnen) sowie BMW (Automobil) laufen.
Bargeld & Kartenzahlung
Und wo wir gerade beim Einkaufen sind: Dem Bargeld geht es ja von Seiten der Regierung an den Kragen (zumindest, was Beträge über 5000 Euro angeht), dem Kleingeld und der Kartenzahlung rücken Wallet-Apps von Mobilfunkanbietern, Handyherstellern und Internetkonzernen auf die Pelle. Notwendig ist dann nur noch ein Smartphone, bezahlt wird kontaktlos und ohne umständlich nach Münzen und Scheinen zu kramen. Aber noch nicht gleich morgen: Zwar ist einer knappen Mehrheit in Deutschland schon heute Mobile Payment ein Begriff und 36 Prozent der 14- bis 29-Jährigen haben schon mobil bezahlt (Trendbarometer der IP Deutschland/März 2016), aber momentan lehnen es noch 50 Prozent der Befragten ab, mit dem Smartphone zu bezahlen, weitere 19 Prozent sind skeptisch. Wir bleiben aber dabei, dass das bröckeln wird: Die Nutzer sind jung, und die, die sich das Mobile Payment vorstellen können, sind die Jüngeren und Besserverdienenden. Die Verweigerer sind bis 2070 nahezu ausgestorben.
Menschen
Keine Bange, noch werden nicht alle Menschen sofort überflüssig. Aber bestimmte Gruppen, denen wir bislang leibhaftig begegneten, schon: Das Bodenpersonal bei Fluglinien wurde dank des digitalen Check-ins bereits deutlich reduziert. Wer braucht also noch Eintritts- oder Fahrkartenkontrolleure, wenn Kartenkauf und Zugangskontrolle via Smartphone oder Chipkarte abgewickelt werden? Wie oft werden wir unsere Arbeitskollegen noch persönlich treffen, wenn wir in der digitalen Welt von überall jede Arbeit erledigen und uns in virtuellen Konferenzen besprechen können?
Parkplatzsuche
Fehlen wird sie uns nicht, zumal in Großstädten: Die verzweifelte Suche nach einem freien Parkplatz wird vielleicht schon in 20 Jahren ein Ende haben. Und das gleich aus mehreren Gründen. Carsharing wird sich durchsetzen - nur noch wenige Menschen werden fünf- und sechsstellige Beträge für eine Maschine ausgeben, die 22 von 24 Stunden täglich ungenutzt herumsteht.
Jeder steigt dort, wo er gerade ist, in ein Fahrzeug, das seinen aktuellen Bedürfnissen (Großeinkauf, Kinder zum Training fahren, allein kurz die Oma besuchen, Schrankwand zum Sperrmüll fahren) entspricht - und lässt es stehen, wo er es nicht mehr braucht. Weniger Autos, mehr freie Stellplätze. Außerdem kommen die vernetzten Parkplätze - Bosch etwa testet gerade in Stuttgart ein Sensoren-System, das Lkw-Fahrern auf einer Karte minutengenau freie Plätze anzeigt, die via Cloud reserviert werden können. Und dann ist es ja auch bis zur Marktreife der selbstfahrenden Autos nicht mehr weit - die wissen dann ohnehin, wo sie noch ein Plätzchen finden.