Die Möbelhäuser ziehen gerade nach. Und selbst die Probefahrt mit dem neuen Auto oder der Besuch beim Bad- und Küchenprofi haben sich bald erledigt, wenn die VR-Pilotprojekte sich bewähren, die gerade bei Herstellern wie Villeroy & Boch (Badezimmer), Ikea und The Apartment by The Line (Wohnen) sowie BMW (Automobil) laufen.

Bargeld & Kartenzahlung

Und wo wir gerade beim Einkaufen sind: Dem Bargeld geht es ja von Seiten der Regierung an den Kragen (zumindest, was Beträge über 5000 Euro angeht), dem Kleingeld und der Kartenzahlung rücken Wallet-Apps von Mobilfunkanbietern, Handyherstellern und Internetkonzernen auf die Pelle. Notwendig ist dann nur noch ein Smartphone, bezahlt wird kontaktlos und ohne umständlich nach Münzen und Scheinen zu kramen. Aber noch nicht gleich morgen: Zwar ist einer knappen Mehrheit in Deutschland schon heute Mobile Payment ein Begriff und 36 Prozent der 14- bis 29-Jährigen haben schon mobil bezahlt (Trendbarometer der IP Deutschland/März 2016), aber momentan lehnen es noch 50 Prozent der Befragten ab, mit dem Smartphone zu bezahlen, weitere 19 Prozent sind skeptisch. Wir bleiben aber dabei, dass das bröckeln wird: Die Nutzer sind jung, und die, die sich das Mobile Payment vorstellen können, sind die Jüngeren und Besserverdienenden. Die Verweigerer sind bis 2070 nahezu ausgestorben.

Menschen

Keine Bange, noch werden nicht alle Menschen sofort überflüssig. Aber bestimmte Gruppen, denen wir bislang leibhaftig begegneten, schon: Das Bodenpersonal bei Fluglinien wurde dank des digitalen Check-ins bereits deutlich reduziert. Wer braucht also noch Eintritts- oder Fahrkartenkontrolleure, wenn Kartenkauf und Zugangskontrolle via Smartphone oder Chipkarte abgewickelt werden? Wie oft werden wir unsere Arbeitskollegen noch persönlich treffen, wenn wir in der digitalen Welt von überall jede Arbeit erledigen und uns in virtuellen Konferenzen besprechen können?

Parkplatzsuche

Fehlen wird sie uns nicht, zumal in Großstädten: Die verzweifelte Suche nach einem freien Parkplatz wird vielleicht schon in 20 Jahren ein Ende haben. Und das gleich aus mehreren Gründen. Carsharing wird sich durchsetzen - nur noch wenige Menschen werden fünf- und sechsstellige Beträge für eine Maschine ausgeben, die 22 von 24 Stunden täglich ungenutzt herumsteht.

Jeder steigt dort, wo er gerade ist, in ein Fahrzeug, das seinen aktuellen Bedürfnissen (Großeinkauf, Kinder zum Training fahren, allein kurz die Oma besuchen, Schrankwand zum Sperrmüll fahren) entspricht - und lässt es stehen, wo er es nicht mehr braucht. Weniger Autos, mehr freie Stellplätze. Außerdem kommen die vernetzten Parkplätze - Bosch etwa testet gerade in Stuttgart ein Sensoren-System, das Lkw-Fahrern auf einer Karte minutengenau freie Plätze anzeigt, die via Cloud reserviert werden können. Und dann ist es ja auch bis zur Marktreife der selbstfahrenden Autos nicht mehr weit - die wissen dann ohnehin, wo sie noch ein Plätzchen finden.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.