AGOF: Frische mobile facts für die Media-Planer
Endlich sind sie da, die neuen Daten, auf die Vermarkter und Planer anderthalb Jahre warten mussten. Die AGOF zeichnet mit den mobile facts 2011 ein genaueres Bild des Mobile-Markts – mit den Spitzenreitern Bild.de und TV Spielfilm. Und mit einer kalten Dusche für Android-Fans.
Anderthalb Jahre sind vergangen seit der ersten und bislang auch einzigen Ausgabe der AGOF mobile facts. Jetzt stellt die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung die zweite, verbesserte Ausgabe ihrer Markt-Media-Studie für das Mobile-Segment vor. Planern und Vermarktern stehen nun neben Reichweitendaten zu Mobile Enabled Websites auch Daten aus Smartphone-Apps zur Verfügung. Diese fehlten bislang, genau wie tiefergehende Informationen zu Soziodemografie und Nutzungsverhalten.
An der Spitze der erfassten Mobile Sites steht Axel Springers Bild.de Mobil mit knapp 2,8 Millionen Unique Mobile Users und einer Brutto-Reichweite von 193 Millionen Kontakten (vergleichbar mit Page Impressions). Dahinter folgen Spiegel Mobil und Vodafone mit jeweils rund 1,7 Millionen UMUs. Das Ranking der Smartphone-Apps zeigt ein anderes Bild, was auch Unterschiede im Nutzungsverhalten verdeutlicht: Hier liegt die iPhone-App der TV Spielfilm mit 916.000 UMUs vorn. Dahinter folgen radio.de (iPhone, 770.000 UMUs) und Wetter.com (Android, 552.000 UMUs). Bild und Spiegel finden sich hier erst auf den Plätzen 23 und 11.
Die Wetter.com-Android-App ist damit gleich in doppelter Hinsicht auffällig: Denn sie ist eine von ganzen zwei Apps, bei denen die Android-Fassung vor der iPhone-Variante liegt – die andere ist der Kaufda Navigator. In den meisten anderen Fällen liegt die iPhone-App signifikant vor der Android-Variante. Das passt zu internationalen Nutzungsdaten, die zeigen, dass Googles Mobile-Betriebssystem trotz höheren Marktanteils in der Nutzungsintensität hinter Apples iOS liegt. Die kompletten Rankings der AGOF finden sie hier.
Interessant sind auch die Einblicke, die die mobile facts 2011ganz allgemein in Soziodemografie und Nutzungsverhalten geben: 16,95 Millionen Unique Mobile User erfasst die AGOF für Deutschland – und damit 55 Prozent mehr als im Datensatz von 2010. Die Nutzung des mobilen Internet ist mit einem Anteil von 60,2 Prozent immer noch überwiegend in Männerhand, aber die Frauen holen auf. Und für den Großteil der Nutzer ersetzt das mobile Internet nicht etwa die stationäre Nutzung, sondern kommt additiv hinzu (für 72,6 Prozent der Fall). Vergleiche mit den Daten sind durch die Veränderungen im Studienmodell jenseits der grundlegenden Strukturdaten nicht möglich – im dynamischen Mobile-Segment wäre das aber aufgrund der vergangenen Zeit ohnehin müßig.
Unter den Vermarktern liegt G+J EMS mit rund 6,3 Millionen UMUs und einer Marktreichweite von 37 Prozent auf dem Spitzenplatz, gefolgt von InteractiveMedia und YOC.
Mehr zu den mobile facts, ihrer Bedeutung für den Markt und den Ausblicken auf die nächsten Ausgaben lesen Sie in der aktuellen W&V (11/2012) ab Seite 44.