
In der Kritik:
Amazon bessert bei Spendenaktion "Smile" nach
Spendenaktionen kommen immer gut an, denkt man. Doch Amazon scheint eine Ausnahme zu sein.

Foto: Amazon
Wenn ein eingeloggter Kunde auf Amazon.de geht, erscheint seit kurzem ein kleines Fenster. Die Frage: Wollen Sie mit ihrem Einkauf soziale Einrichtungen unterstützen? Dann kann man auswählen, welche Organisation profitieren soll. Das Programm "AmazonSmile" kommt jedoch nicht überall gut an. Nach wiederholter Kritik an dieser Spendenaktion hat der Onlinehändler eingelenkt und Änderungen vorgenommen. Wer nicht zu den potenziellen Zahlungsempfängern gehören wolle, werde umgehend entfernt, ließ Amazon verlauten.
Alle gelisteten Organisationen hätten detaillierte Informationen zu dem Programm erhalten. Zuletzt hatte die "Westfälische Rundschau" über eine "Irreführung der Nutzer" berichtet. Demnach hat Amazon Organisationen ohne deren ausdrückliche Zustimmung gelistet. Für Plan International seien so etwa Gelder eingesammelt worden. Auch die Verbraucherorganisation Foodwatch wehrte sich dagegen, in der Liste zu unterstützender Organisationen aufgeführt zu werden.
Weder für die teilnehmenden sozialen Organisationen noch für die Kunden von Amazon fielen bei der Spendenaktion Kosten an, betonte das Unternehmen. Der Spendenaufwand fließe allein aus den Kassen von Amazon. "Sollte eine Organisation keine Spenden erhalten wollen, so werden wir das berücksichtigen und sicherstellen, dass die Gelder anderen gemeinnützigen Organisationen zugute kommen." Amazon sorge dafür, dass Kunden und soziale Organisationen alle wichtigen Informationen über das Programm "stets schnell und bequem zur Verfügung" stünden.
"AmazonSmile" gibt es in den USA bereits seit 2013 und hat seither nach Angaben des Unternehmens über 54 Millionen Dollar an soziale Organisationen ausgeschüttet. Seit November gibt es das Programm auch in Deutschland. Kunden können dabei beim Kauf eine gemeinnützige Organisation auswählen, der Amazon 0,5 Prozent des Einkaufspreises überweisen soll. Für die Auswahl der Einrichtungen kooperiert Amazon mit Stifter-helfen.de. (app/dpa)