Apple: Design wichtiger als Öko-Siegel
Zahlreiche Marken setzen gerade alles dran, dass ihre Produkte irgendwelche Umweltsiegel bekommen, damit sie sie Verbrauchern als nachhaltig verkaufen können. Apple tanzt jetzt aus der Reihe: Der kalifornische Konzern strebt künftig keine Auszeichnung seiner Geräte mit dem amerikanischen Siegel EPEAT mehr an.
Zahlreiche Marken setzen gerade alles dran, dass ihre Produkte irgendwelche Ökosiegel bekommen, damit sie sie Verbrauchern als nachhaltig verkaufen können. Apple tanzt jetzt aus der Reihe: Der kalifornische Konzern strebt keine Auszeichnung seiner Geräte mit dem amerikanischen Umweltsiegel EPEAT mehr an und ließ sie aus dem offiziellen Register für umweltfreundliche Elektronik nehmen. Das Siegel der US-Umweltbehörde EPA wird in Bronze, Silber und Gold vergeben und bewertet unter anderem, wie recyclingfähig und langlebig elektronische Geräte sind und ob umweltschädliche Stoffe verarbeitet werden. Auf seiner deutschen Website rühmt sich Apple derzeit noch, dass 2009 "alle Mac Notebook- und Desktopcomputer das EPEAT Gold-Siegel erhalten hätten".
Gründe für diesen Öko-Rückzug nennt Apple nicht. EPEAT-Chef Robert Frisbee sagte dem Wall Street Journal: "Sie haben uns mitgeteilt, dass ihre Design-Entscheidungen nicht länger zu den EPEAT-Kriterien passen". Technikblogs vermuten, dass die neuen Mac-Computer wegen ihrer kompakten Bauweise die EPEAT-Auflagen nicht mehr erfüllen können. Selbst wenn bei den Konsumenten tatsächlich das Design im Vordergrund steht, verbaut sich Apple mit der Entscheidung andere Absatzmärkte. So könnte etwa in öffentlichen amerikanischen Einrichtungen zukünftig kaum mehr ein Mac mehr stehen, da 95 Prozent der neu angeschafften Elektronikgeräte eine EPEAT-Siegel tragen müssen. Ähnliches gilt auch etwa für den Automobilhersteller Ford und die Bank HSBC.