
Studie:
PwC: Fernseh-Reklame verliert Führung an Online-Werbung
Laut PwC wächst der Werbemarkt in den kommenden Jahren kräftig – so sehr, dass Online TV abhängen wird.
Es sieht gut aus für die deutsche Medienbranche. Das ist der Tenor der Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC). „Bis 2016 erwartet PwC für den Unterhaltungs- und Medienmarkt in Deutschland ein robustes Wachstum von durchschnittlich 2,8 Prozent pro Jahr. Die positive Entwicklung sowohl bei den Werbeerlösen als auch bei den Konsumentenausgaben wird dazu beitragen, dass das Marktvolumen im Jahr 2016 erstmals ein Volumen von 70 Milliarden Euro übersteigt“, heißt es dazu in der Analyse unter dem Titel "German Entertainment and Media Outlook 2012-2016" wörtlich. Laut PwC seien im vergangenen Jahr bereits die Branchenerlöse um 2,6 Prozent gestiegen. Nur: Das Wachstum liegt nicht mehr bei den klassischen Medien. Denn erstmals überholt Online-Werbung die TV-Reklame.
Das Internet ist der Studie zufolge mit einem Marktanteil von 23 Prozent der größte Umsatzträger im Unterhaltungs- und Medienmarkt. Die Fernsehwerbung hatte hingegen einen Marktanteil von nur noch 20,8 Prozent. Allein im vergangenen Jahr stiegen die Umsätze für Online-Werbung um 12,3 Prozent. Der Abstand zur Fernsehreklame wird künftig noch wachsen. "Nach einem weiteren Jahr mit kräftigem Wachstum hat die Onlinewerbung die traditionellen Medien hinter sich gelassen und sich als der größte Umsatzträger im Werbemarkt etabliert. Die Verlagerung der Werbebudgets ins Internet und zugunsten von digitalen Medien wird auch in den kommenden Jahren nicht nachlassen", resümiert Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC.
Insgesamt sind die Ausgaben für Werbung aufgrund der guten Binnenkonjunktur im vergangenen Jahr um 3,1 Prozent gestiegen. Sie erreichen damit fast das Niveau vor der Finanzkrise von 2008. Ballhaus gibt folgende Prognose aus: "Für den gesamten Unterhaltungs- und Medienmarkt gilt das Motto: Digital ist das neue ,Normal'. Es stellt sich also nicht mehr die Frage, ob man die Digitalisierung in sein Geschäftsmodell einbezieht, sondern vielmehr, wie man diese in die Geschäftsprozesse und die Organisationsstruktur integriert. Hier ist vor allem ein Verständnis der Bedürfnisse des neuen, vernetzten Verbrauchers nötig.“