"Sehr kritische Apps": Stiftung Warentest warnt vor Facebook und Whatsapp
Am Flughafen mal eben gucken, was es Neues auf Facebook gibt? Besser nicht. Die Stiftung Warentest rät von neun Smartphone-Apps ab. Sie sollen laut aktueller "Test"-Ausgabe "nicht in öffentlichen Hotspots genutzt werden, weil sie persönliche Daten nicht anonymisiert oder unverschlüsselt übertragen.
Am Flughafen mal eben gucken, was es Neues auf Facebook gibt? Besser nicht. Die Stiftung Warentest rät von neun Smartphone-Apps ab. Sie sollen laut aktueller "Test"-Ausgabe "nicht in öffentlichen Hotspots genutzt werden, weil sie persönliche Daten nicht anonymisiert oder unverschlüsselt übertragen.
Als "sehr kritisch" stufen die Produkttester neben Facebook acht weitere mobile Programme ein: die Apple (iOS)-Versionen von Whatsapp ("Überträgt ungefragt alle E-Mail-Adressen und Namen"), Gowalla ("Sendet ungefragt alle E-Mail-Adressen und Namen"), Yelp, iTranslate, Clever tanken und Foodspotting sowie die Android-Angebote ALK Copilot Live Premium Europe und Sygic GPS Navigation Western Europe Nicht ganz so schlimm, aber immer noch "kritisch" sind für "Test" u.a. Amazon (iOS), MeineStadt (iOS), Das Örtliche (Android), Navigon (iOS)und Chefkoch.de (iOS). Hier werden Gerätekennungen und teilweise auch Benutzerstatistken erfasst.
Andere Apps finden dagegen Gnade vor den strengen "Warentest"-Augen, darunter Ebay (Android-Version), Google Maps für Android und die "Sportschau"-App (Apple-Version). Insgesamt hatte die Redaktion 63 Apps untersucht. Nur 26 von ihnen blieben unbeanstandet.
Auch das NDR-Magazin "Zapp" hat Smartphone-Apps unter die Lupe genommen. Hier kamen u.a. die Radio-Apps von WDR, NDR und Bayerischem Rundfunk nicht gut weg, weil die Gerätekennung an eine Entwicklerfirma übertragen werden. Bei der RTL-App "Pole Position" zur Formel Eins gelange die Gerätekennung an eine Google-Tochter. RTL erklärte gegenüber "Zapp" dass die Daten nicht verknüpft, gespeichert oder ausgewertet würden. Man arbeite aber daran, das Verfahren durch anonymisierte Mechanismen zu ersetzen.
Der Bayerische Rundfunk will die Vorwürfe der Hamburger NDR-Kollegen nicht stehen lassen. Der Vertrag des Senders mit dem App-Dienstleister Tobit enthält laut BR-Sprecher Christian Nitsche "klare Vereinbarungen, dass die gesetzlichen Datenschutzbestimmungen einzuhalten sind". Es seien keine Verstöße gegen diese Bestimmungen bekannt. "Personenbezogene Daten werden anderen Firmen nicht zur Verfügung gestellt", so Nitsche. Derzeit entwickeln die Münchner eine neue Version der BR-Radio-App. Die Zusammenarbeit mit Tobit will der BR dann "wie geplant beenden".