Auch politische Aussagen sowie das Engagement für die LGTB* Community und Black Lives Matter gehören zum Alltag von Lil Miquela dazu. Alles, um den Followern eine gewisse Authentizität in der sonst künstlichen Welt der virtuellen Stars zu vermitteln.

Ich selbst sehe die Entwicklung zwiespältig, denn Lil Miquela und ihre Freunde unterstützen den Verfall der Authentizität von Influencern, die schon durch einige menschliche Kollegen teils sehr leiden musste. Andererseits ergeben sich aber für Brands ganz neue Möglichkeiten Botschaften zu vermitteln und Botschafter zu schaffen, welche zu 100 Prozent zum Unternehmen passen.

Doch was sagen andere dazu?

Marius Jansen

Marius Jansen

Marius Jansen, Managing Director Social Match: "Die Möglichkeiten für Marken, eigene Influencer aufzubauen und der Marke damit eine erweiterte Identität zu geben, ist sicher noch reizvoller als virtuelle Influencer nur als Medium zu nutzen. Es dürfte momentan leicht möglich sein, damit Aufmerksamkeit und Reichweite zu generieren. Die Herausforderung besteht jedoch darin, in hoher Taktung Videocontent für bspw. Instagram Stories zu liefern, der eine relevante und andauernde Geschichte erzählt. Für reale Influencer ist dieser Content Erfolgsfaktor und im Alltag adhoc produzierbar. Für die Macher von virtuellen Influencern sind die Aufwände für Videoproduktion und kreatives Storytelling jedoch noch vergleichsweise hoch."

Alina Ludwig, Strategic Planner bei Denkwerk, Podcasterin (Influence!):

Alina Ludwig

Alina Ludwig

"Influencer Marketing ist nicht zuletzt ein Spiel um Aufmerksamkeit und aktuell garantiert ein virtueller Influencer einem First Mover in Deutschland genau das. Die absolute Kontrolle über Aussehen, Persönlichkeit und Verlässlichkeit des künstlichen Partners zu haben, ist ein zusätzlicher Anreiz, der sicher viele Herzen höher schlagen lässt. Doch der Preis ist hoch, denn die Disziplin wird ihrer größten Stärken beraubt: Mit der derzeit zur Verfügung stehenden Technik sind noch keine engen Bindungen zwischen Mensch und KI denkbar. Und liegt die Magie des Influencer Marketings nicht gerade im Unerwarteten, den harten Kanten und Extravaganzen?"

Fazit:

Auch virtuelle Influencer werden ihren Platz finden, genau wie es schon Petfluencer, Best-Ager-Influencer usw. in ihren Nischen geschafft haben. Wie groß dieser Platz wird, ist abhängig davon, wie die Entwicklung in Sachen KI und AR voranschreiten wird. 

Pascal Wabnitz, Le Buzz

Pascal Wabnitz, Le Buzz

Pascal Wabnitz ist Gründer und Geschäftsführer von Le Buzz, einem Ökosystem rund um Influencer Marketing. Hierzu zählt auch das Le Buzz Studio mit Schwerpunkt Content, Social Media und Influencer Marketing, was zuletzt Kunden, wie IC!berlin, Getty Images, VGH Versicherungen usw. gewinnen konnte.


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Autor: Pascal Wabnitz

Pascal Wabnitz war über zehn Jahre für Top-Agenturen als freier Digital-Berater und Creative Director tätig. Heute ist er Gründer und Geschäftsführer von Le Buzz Studio, einem agilen Anbieter für digitale Kommunikation mit den Schwerpunkten Content, Social Media, Influencer sowie Performance Marketing, welches zuletzt Kunden, wie Land Rover, VGH Versicherungen usw. gewinnen konnte. Le Buzz Studio ist Teil der sdk.group mit Sitz in Berlin, Hamburg, Nürnberg und Hannover.