Ein weiterer Punkt: Social Content. Den gibt es rund um das "Cronut"-Original täglich in riesigem Umfang und ist als essenzieller Teil des Kults zu sehen. Dunkin’ Donuts versucht mit dem neuen Produkt, ein Stück des Backwaren-Buzz’ abzugreifen. Heute, drei Tage nach dem Verkaufsstart, muss man sagen: Mit Erfolg. Im Social Web wird der #CroissantDDonut - bis auf den Preis - eher positiv aufgenommen. Status Updates und Tweets gibt es reichlich. Einige Food-Blogger sind nicht begeistert, womit man aber sicher gerechnet hat.

Ein Vergleich - Ab 6:45 Uhr in der Cronut Schlange

Doch was schmeckt besser - Der Original-"Cronut" oder sein neuer Konkurrent? Diese Frage brachte mich am Tag des "Croissant Donut"-Verkaufsstarts zur Bäckerei Dominique Ansel an die 189 Spring Street, um zwei (maximale Abgabe pro Person) Vergleichs-Cronuts zu besorgen. Die Pressestelle bestätigte mir am Vortag gute Chancen, die "Cronuts" ergattern zu können, wenn ich bei schlechtem Wetter um 7:15 Uhr in der Schlange stehe. Die Türen öffnen wochentags um 8 Uhr. Ich wollte auf Nummer sicher gehen und war um 6:45 Uhr vor Ort und als Siebter in der Schlange durfte ich mir berechtigte Hoffnungen auf die oft bereits um 9:30 Uhr ausverkauften Leckereien machen.

In der Schlange bin ich übrigens mit zwei deutschen Teilnehmern des NYC Marathons ins Gespräch gekommen, die sehr wahrscheinlich die einzigen der Wartenden waren, die ihre "Cronuts" nicht mit ihren Facebook-Freunden teilen wollten.

Die Schlange um 7:55 Uhr. Foto Markus Sekulla.

Ein "Cronut" kostet fünf US-Dollar und damit das Doppelte vom "Croissant Donut". In aller Deutlichkeit: Das Dunkin-Donut-Produkt verliert den Vergleich mit dem "Cronut" in allen Belangen, von Beschaffungsaufwand und -preis mal abgesehen. Teig, Füllung und Glasur des "Cronuts" schmecken köstlich. Und der "Croissant Donut?" Keine Füllung, etwas Glasur und der Teig ist nichts Außergewöhnliches.

 

Das Produkt-Urteil: Wir haben den zweiten Test-"Croissant-Donut" verschenkt.

Das PR-Urteil: Viele Artikel, Blogposts und anhaltender Social Buzz machen es zu einer gelungenen PR-Aktion für Dunkin’ Donuts. Auch weil kaum jemand ein so schlechtes Urteil wie ich zu haben scheint.

Hat sich das frühe Aufstehen und das 75-minütige Schlangestehen gelohnt? Auf jeden Fall! Die Stimmung in der Schlange war trotz drei Grad Celsius klasse. Würde ich es noch mal machen? Auf keinen Fall! New York - I love you…


Autor: Markus Sekulla

W&V-Kolumnist Markus Sekulla ist freiberuflicher Unternehmensberater im Bereich Kreative/Digitale Kommunikation. Er befasst sich in der nicht immer klar zu trennenden Frei-und Arbeitszeit am liebsten mit New Work, Trends, digitalen Kampagnen und kreativen Ideen.