Aufklärung vonnöten
In der Kreativbranche hat die Geschäftsfrau Jacqueline Schwope noch viel Überzeugungsarbeit vor sich. Vor allem bei großen Agenturen und Networks sind Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Work-Life-Balance zurzeit nachrangig.
Die ersten Kontakte sind eher enttäuschend: Wenn Jacqueline Schwope am Telefon versucht, das Dienstleistungsangebot des Kinderbetreuungs- und ServiceNetzwerks „Motherworld“ zu erklären, wird sie häufig gleich mit der Frage unterbrochen „Sie wissen schon, dass Sie bei einer Werbeagentur anrufen?“ In der Kreativbranche hat die Geschäftsfrau noch viel Überzeugungsarbeit vor sich. Vor allem bei großen Kreativschmieden und Networks sind Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Work-Life-Balance zurzeit nachrangig.
„Einerseits verständlich, sind doch hier die Auswirkungen der Finanzkrise stark zu spüren“, erklärt Schwope. „Aber andererseits wird versäumt, sich rechtzeitig auf Nachwuchssorgen einzustellen sowie in Mitarbeiterbindung zu investieren.“ Die zweifache Mutter kennt die Situation: Sie arbeitete früher als Leiterin Kultursponsoring einer Schweizer Großbank und als Marketingverantwortliche einer internationalen Bildagentur.
Seit 2006 unterstützt sie mit Motherworld.de Eltern bei der Suche nach Kinderbetreuung und berät mit einem Spezialisten-Team aus Pädagogen oder Coaches Unternehmen bei familienfreundlichen Konzepten. Ihre jetzige Akquise-Erfahrung zeigt: „Wir müssen zwar noch viel aufklären, aber immer mehr Agenturen haben für diese Themen prinzipiell ein offenes Ohr.“