Ein anderer wichtiger Punkt sind Volontariate: Die Sparkurse in großen Verlagen führen nicht nur dazu, dass fest angestellte Journalisten oftmals das Nachsehen vor freien Journalisten haben. Viele Stellen werden auch vermehrt durch Praktikanten oder Volontäre besetzt um Geld zu sparen. Auch Volontariate gehören nämlich zu den Ausnahmen des Mindestlohngesetzes. Nicht tarifgebundene Verlage können die Handhabe mit der Entlohnung von Volontären frei regeln.

Roland Bös, der Geschäftsführer von Scholz & Friends sieht in der Einführung des Mindestlohnes hingegen eine Chance für Praktikanten.

Dass es auch anders geht, zeigt die Agentur Ketchum Pleon aus Düssseldorf. Die Agentur wird das Gehalt für Praktikanten ab dem 1. Januar 2015 auf 670€ im Monat anheben. Dies ist somit mehr als die meisten Agenturen. Für Ketchum Pleon sei dies ein logischer Schritt, da "viele Praktikanten direkt nach dem Studium in die Agentur zurückkehren oder als Trainees übernommen werden", so Beatrice Winkler, HR Director Ketchum Pleon.

Der Deutsche Journalistenverband hat nun in Zusammenarbeit mit der Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union DJU in Ver.di, dem Deutschen Journalisten Verband DJV und der Jugendpresse Deutschland eine Praktika-Offensive gestartet, um auf diese bisher noch offenen Fragen aufmerksam zu machen. Der Slogan "Du bist mehr wert" soll junge Praktikanten und Berufseinsteiger zu mehr Selbstbewusstsein animieren.

Wie sehr der Mindestlohn das Selbstbewusstsein die "Generation-Praktikum" im pushen kann, wird sich erst noch zeigen.