Arbeit der Zukunft:
Neues Arbeiten: Was fordern die Mitarbeiter?
Vor allem Homeoffice-Möglichkeiten und flexible Arbeitszeitmodelle stehen bei den modernen Arbeitnehmern ganz oben auf der Wunschliste.
Wie sieht in der Zukunt das Arbeiten aus? Viele Unternehmen beschäftigen sich mit dem Thema und versuchen, ihre Firmenkultur, ihre Digitalisierungsstrategie, ihre Teams und ihr Recruiting den Anforderungen anzupassen. Nach einer aktuellen Umfrage der Telefoniedienstleisters Sipgate und dem Marktforschungsinstitut IDG Resaerch Services hervor. Tatsächlich treibt das Thema Arbeitsplatz der Zukunft mehr Unternehmer um als die Hypethemen Internet of Things oder Arbeitsplatz 4.0.
Immerhin hat das ganz konkrete Auswüchse: Die Aspekte Mobiltät und Technologie sind für 56,8 Prozent das wichtigste Zukunftsthema, 47,7 Prozent der Befragten überdenken derzeit ihre Arbeitszeitmodelle und/oder das Home-Office. 45,9 Prozent wollen die Technologien stärker nutzen und 43,5 Prozent denken über neue Formen der Zusammenarbeit nach.
Dabei sind viele schon auf dem Weg: Knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen haben eine dedizierte Strategie für neue Arbeits- und Mobilitätskonzepte entwickelt. Ziele sind hier vor allem mehr Flexibilität, Agilität, Produktivität sowie zufriedenere Mitarbeiter. Nur jedes siebte Unternehmen hat sich bisher noch übrhaupt gar nicht mit dem Arbeitsplatz der Zukunft beschäftigt.
Auch die Arbeitnehmer fordern andere Strukturen: Für rund 62 Prozent der befragten Mitarbeiter ist die Veränderung der Unternehmenskultur ein wichtiger Bestandteil von New Work. Doch es ist wohl noch viel Luft nach oben. Denn aktuell empfinden 79 Prozent der befragten Mitarbeiter ihren derzeitigen Arbeitsplatz als "noch weit entfernt vom" beziehungsweise "nur ansatzweise" so wie sie sich den Arbeitsplatz der Zukunft vorstellen. Für sie ist eine flexiblere Zeiteinteilung das allerwichtigste. Und während 60 Prozent der Frauen gerne die Möglichkeit hätten, aus dem Homeoffice zu arbeiten, ist für Männer der standortunabhängige Datenzugriff der wichtigste Aspekt.
Zur Förderung von Mobilität und Flexibilität nutzen Unternehmen vielerorts schon notwendige Tools. Die Telefonkonferenz führt mit 56 Prozent die Liste der verwendeten Tools zur Zusammenarbeit an. Den größten Bedarf sehen Unternehmen bei dem Thema Self Help, also Problemlösung ohne offiziellen Support. Dies gaben 30 Prozent der befragten Unternehmens-Chefs an. Anders empfinden das die Mitarbeiter, die den höchsten Bedarf an Tools zur Zusammenarbeit beim Online-Projektmanagement sehen (29 Prozent).
Die Mitarbeiter fordern deutlich, dass sie bei der Transformation weit mehr eingebunden werden. Hier gibt es laut der Studie aber noch einiges Verbesserungspotenzial. Nur ein Drittel der Unternehmen (31 Prozent) informiert die Arbeitnehmer regelmäßig über den Prozess der Transformation. Nach Auskunft der Unternehmen aber sind schon viele Maßnahmen im Einsatz: Befragungen führen 36,2 Prozent durch, 24,3 Prozent haben Arbeitsgruppen eingesetzt. 23,6 Prozent setzten auf die Selbstorganisation ihrer Teams.
Das größte Risiko, das Unternehmen und Mitarbeiter gleichermaßen durch die Fortschreitung des Arbeitsplatzes der Zukunft sehen, ist – nach dem Risiko der größeren Abhängigkeit von IT und Internetverbindung – die permanente Verfügbarkeit als Erwartungshaltung der Kunden. Dies haben 38 Prozent der Unternehmen und 58 Prozent der Mitarbeiter angegeben.
Die Studie wurde von dem Umfrageinstitut IDG Research Services mit verschiedenen Partnern, darunter auch Sipgate durchgeführt. Insgesamt wurden 444 Arbeitnehmer und 1075 Unternehmenschefs innerhalb der DACH-Region online befragt.