Veränderung willkommen heißen
Veränderung ist das einzig Beständige – im Leben wie im Berufsleben. Jeder reagiert darauf anders, sollte aber unbedingt mitgenommen werden, meint Führungskräftetrainerin und Rednerin Jacqueline Groher.
Veränderung ist das einzig Beständige – im Leben wie im Berufsleben. Das ist eine Binsenweisheit und doch wollen wir sie nicht wahrhaben! Dabei ahnen wir es schon, lange bevor es öffentlich wird: An unserem Arbeitsplatz wird sich etwas verändern. Und siehe da, die Vorahnung bestätigt sich: es gibt eine Fusion, eine Umstrukturierung, eine neue Technologie, einen neuen Chef mit neuen Ideen. „Was für ein Schock!“ durchzuckt es uns und wir reagieren mit Ärger, dann mit Frustration und schließlich mit Trauer. Nach dem Motto, „das haben wir aber immer so gemacht“, „ich bin ja eh nur das letzte Glied in der Kette“ und „es gibt für nichts eine Bestandsgarantie.“ Psychologen sprechen von den Phasen „Abwehr“, der „rationalen Akzeptanz“ und „emotionalen Akzeptanz“. Denn so bitter die letzte Phase vor dem Umschwung, das „Tal der Tränen“ auch ist, erst hier lassen wir los und werden offen für Neues, begeistern uns dafür und gewinnen wieder Selbstvertrauen.
Am besten durchschreite ich das Tal der Tränen in kleinen Schritten und nehme die mit, die noch weiter zurückstehen auf der Kurve der Veränderung. Das können ganz andere Typen sein als ich selbst: Personen, die gerne lange über alles und mit jedem reden, weil sie alle gern an Bord haben wollen und positiv zu beeinflussen versuchen und die wir „einfühlsame Kommunikatoren“ nennen. Dann derTyp Treiber, der von diesem Gesprächsbedarf vielleicht genervt ist, weil er lieber schon vorpreschen möchte und den wir auch „Motivator“ nennen. Oder der Typ Visionär, der auch gerne mal als Spinner verschrien wird, den die Unternehmen aber für den Veränderungsprozess so dringend brauchen. Und schließlich der Typ Umsetzer, die einfach mal anpackt und die Aktionsliste abarbeitet.
Ich rate Ihnen:
1) Erkennen Sie diese unterschiedlichen Typen und platzieren Sie diese richtig: Heißen Sie jeden im Team willkommen!
2) Entwickeln Sie ein großes, starkes Bild: Wenn Sie sehen, dass am anderen Ende des Tunnels die Sonne scheint, überwinden Sie die dunkle Passage viel leichter.
3) Akzeptieren Sie die Veränderungskurve: Wenn Sie sich mit dem Thema schon lange beschäftigt haben, sind Sie weiter als Ihre Mitarbeiter oder Kollegen und sollten diese führen.
4) Kommunizieren Sie im Hier und Jetzt, seien Sie präsent und nehmen Sie Veränderung bewusst wahr. Sagen Sie: Willkommen liebe Veränderung, du Konstante auf meinem Berufsweg!
Die Betriebswirtin Jacqueline Groher, ehemals Rennfahrerin, jetzt Rednerin und Führungskräftetrainerin hat sich vor 15 Jahren in unterschiedlichen Positionen in Industrie und Handel als Speakerin und Business Coach für Führungskräfte selbstständig gemacht. Sie ist nebenbei Gast-Dozentin für Projektmanagement an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin und Autorin.
Kontakt: jg@jacquelinegroher.com, www.jacquelinegroher.com