Fürs Kino sei vermerkt: Das starke Filmjahr mit vielen Blockbustern und auch neuen Vermarktungsofferten auf der großen Leinwand lassen die Gattung weiter aufblühen. 20,2 Prozent mehr an Bruttoumsatz sind 2015 in dieses Segment geflossen. Und auch die Außenwerber dürfen nun das zweite Jahr in Folge beklatschen. Den digitalen neuen Möglichkeiten sei Dank. Radio hat sich nach Schwächen im ersten Halbjahr erholt und schließt das Werbejahr brutto mit 2,9 Prozent gegenüber Vorjahr im Plus ab.

Sektkorken dürften bei Anbietern mobiler Werbung knallen: 58,1 Prozent mehr Umsatz belegen, dass die Gattung sich etabliert hat, auch wenn der Gesamtumsatz mit knapp 300 Millionen Euro im Gattungsranking nur für den vorletzten Platz nach absoluten Zahlen reicht. Wermutstropfen: Nurmehr über Mobile legt digitale Werbung zu. Klassische Internet-Reklame tritt dagegen auf der Stelle, wie die Nielsen-Tabelle belegt.

Der Blick auf Werbungtreibende offenbart, dass der Reklame-Turbo von Lidl mit der im Frühjahr gestarteten großen Image-Offensive nun das gesamte Werbejahr prägt. Mit knapp einem Drittel (30 Prozent) mehr Werbeausgaben und Bruttospendings in Höhe von insgesamt 296 Millionen Euro hat sich der Discounter im Jahr 2015 auf Platz fünf der Top-10-Werbungtreibenden im Nielsen-Werbetrend vorgearbeitet – hinter Procter+Gamble, L’Oréal, Media-Saturn und Ferrero.

Die einzelnen Branchen: Die Segmente E-Commerce und Online-Dienstleistungen laufen weiterhin besonders gut. Die Bruttowerbeausgaben sind im Gesamtjahr um 15,6 beziehungsweise 33,7 Prozent im Vergleich zu 2014 angestiegen. Zumal der bislang stärkste Bereich Pkw gegenüber Vorjahr weniger geworben hat, haben die Werbeausgaben der E-Commerce-Unternehmen bald den Platzhirsch nach Zahlen eingeholt. Nicht einmal mehr 25 Millionen Euro brutto fehlen, bis Zalando, Amazon und Co. zur reklamefreudigsten Branche des Werbemarktes gehören.

Für Autowerbung geben die entsprechenden Unternehmen bis Ende Dezember übrigens 1,7 Milliarden Euro aus. Interessant: Der von "Dieselgate“ dominierte VW-Konzern hat bis Ende November brutto gegenüber Vorjahr 12 Prozent weniger in Werbung gesteckt.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.