Anders als der OWM glaubt Jürgen Doetz als Präsident des Privatfunkverbandes VPRT daran, dass seine kommerziellen Mandanten von dem Vorhaben profitieren. Allerdings fordert er, Sport in das Sponsoringverbot einzubeziehen. Auch sollten die Öffentlich-Rechtlichen nicht erst 2017, sondern bereits 2013 bei der nächsten Gebührenrunde auf Werbung verzichten. "Ein Stufenplan beinhaltet die Gefahr, dass die Diskussion wieder verwässert wird“, fürchtet Doetz. Ihm stößt auf, dass Kurt Beck als Ausgleich für den Werbestopp höhere Gebühren in Aussicht stellt. Statt "Automatismus“ schlägt der VPRT-Präses "Sparen und eine faire Neuberechnung der Gebühren“ vor. Dem stimmt der Zeitungsverlegerverband BDZV zu; ein Werbeverzicht dürfe nicht zu höheren Gebühren führen. Die Zeitschriftenverleger mutmaßen sogar, dass ARD und ZDF als Ausgleich zum Spotverbot ihr Online-Engagement vertiefen könnten. Ihr Verband VDZ fordert daher, das Web-Budget der Öffentlich-Rechtlichen um 25 Prozent zurückzufahren.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.