
"Bild" bedankt sich für Gratis-Werbung
Im öffentlichen Scharmützel mit Judith Holofernes, Sängerin der Band Wir sind Helden, will "Bild" das letzte Wort behalten. Und schaltet dafür eine ganzseitige Anzeige in der "taz".
Im öffentlichen Scharmützel mit Judith Holofernes will "Bild" das letzte Wort behalten. Die Sängerin der Band Wir sind Helden war von der Hamburger Agentur Jung von Matt gefragt worden, ob sie als Testimonial für "Bild" fungieren möchte - gegen Geld versteht sich. Dieses Angebot, dem bereits viele VIPs von Verona Pooth bis Gregor Gysi nachgekommen sind, stieß jedoch bei Judith Holofernes auf große Empörung. "Die Bildzeitung ist ein gefährliches politisches Instrument", wettert die Wir sind Helden-Sängerin in einem Schreiben auf ihrer Website.
"Bild" kontert nun, indem die Zeitung am heutigen Montag eine ganzseitige Anzeige in der "taz" schaltet und dort das Schreiben der Sängerin abdruckt. Dieses quittiert sie mit ihrem üblichen Slogan: "Bild Dir Deine Meinung!". Darunter steht mit kleineren Lettern: "Bild bedankt sich bei Judith Holofernes für ihre ehrliche und unentgeltliche Meinung." Immerhin hat diese ausführlich ihren Gefühlen und Ansichten zu dem Boulevard-Blatt Luft gemacht. Und damit viel mehr preisgegeben als von "Bild" eigentlich gewünscht war.
Ob die Wir sind Helden-Sängerin noch einen draufsetzt? Die Anzeigenabteilung der "taz" zumindest dürfte sich freuen.