Seit Wochen übt die Bildredaktion mit Diekmanns Stellvertreterin Marion Horn, welche Inhalte täglich in welche Kanäle wandern sollen - ganz ohne ihren Chefredakteur Kai Diekmann, der erst am 1. Juni eintrifft. Den zahlenden Kunden verspricht Konzernchef Döpfner in Zukunft noch viel, viel mehr: "Wir stehen erst am Anfang. Onlinejournalismus kann viel kreativer werden, als das was man heute sieht. Das wird eine echte Gründerzeit, wenn man anfängt, diese kreativen Möglichkeiten zu nutzen."

Gleichzeitig könnten bei der Bildgruppe, deren Printgeschäft schrumpft, bis zu 200 Arbeitsplätze gestrichen werden, wie der "Spiegel" schrieb. Man müsse umbauen, sagte Döpfner dazu, an einer Stelle werde aufgebaut, an der anderen abgebaut. Insgesamt habe Springer 2012 5,6 Prozent mehr Arbeitsplätze geschaffen, auch die "Bild" habe 2013 deutlich mehr Redakteure als im Jahr 2000. Wieviele der 14.600 Springer-Mitarbeiter bei "Bild" arbeiten, gibt der Konzern aber nicht bekannt.  


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.