Doch der Gesprächsbedarf scheint noch groß. Nach dem Auftritt von Büchner schob sich Gruner + Jahr-Chefin Julia Jäkel langsam durchs Publikum aus Wirtschaft, Politik und Medien im Foyer des Hauses Richtung Tribüne, um mit "Spiegel"-Geschäftsführer Ove Saffe zu reden. Der wirkte sichtlich angespannt. Denn für den ehemaligen "Stern"-Verlagsgeschäftsführer steht viel auf dem Spiel. Verlässt der Chefredakteur das Unternehmen, könnten auch seine Tage gezählt sein. Schließlich war es Saffe, der Büchner geholt hatte, um das Printhaus fit für die digitale Zukunft zu machen. Er hatte seine weitere Zukunft beim "Spiegel eng" mit dem Schicksal von Büchner verknüpft. 

Die Führungskrise dürfte aber dem Siegeszug von Spiegel Online keinen Abbruch tun. Das reichweitenstarke Portal schriebe seit zehn Jahren schwarze Zahlen, erklärten die Spiegel-Online-Geschäftsführer Katharina Borchert und Matthias Schmolz. Die einst getätigten Investitionen seien somit längst verdient. Diese wirtschaftlich gute Ausgangssituation verschaffe dem Online-Angebot die Freiheit für Experimente. Diese sind notwendig. Denn das Portal stehe durch die steigenden Mobilnutzung vor großen Herausforderungen und müsse hierauf reagieren.