Neben Facebook, Youtube und Twitter habe vor allem Whatsapp als Zielgruppenkanal eine "hohe strategische Relevanz", sagt Alexander Kahlmann, Partner bei Schickler. Live-Video auf Facebook ist für mehr als die Hälfte strategisch relevant. Als  Benchmark gilt hier die "New York Times", die 2016 auf Facebook Live 100 Mio. Views erzielte.

Den Nachholbedarf, den Verlage bei der professionellen Nutzung der im Verlag vorhandenen Daten haben, möchten sie offenbar angehen: 58 Prozent wollen Datenerkenntnisse für die Produktentwicklung und personalisierten Content, aber auch in der Vermarktung einsetzen. Oft fehlt es dabei aber noch an spezialisiertem Personal: 70 Prozent planen deswegen die Besetzung rein digitaler Stellen, wie dem Chief Digital Officer, Data Scientist oder Social Media Redakteur.

Die Trennung zwischen Print und Digitalredaktionen ist in den meisten Häusern inzwischen aufgehoben (66 Prozent), weitere 21 planen die Zusammenführung. Die Trennung der Kanäle spielt auch in der Vermarktung immer weniger eine Rolle.

Das klassische Geschäft bleibt weiter unter Druck: Die Verlage rechnen mit einem weiteren Rückgang der Printauflagen (-2,6 Prozent) und der Werbeumsätze in ihren gedruckten Ausgaben (-1,4 Prozent). Das E-Paper-Geschäft (plus 10,9 Prozent) und die digitalen Werbeerlöse (plus 7,4 Prozent) entwickeln sich von geringerem Niveau aus positiv, dürften aber in den meisten Fällen kaum ausreichen, um das rückläufige Printgeschäft aufzufangen.


Autor: Judith Pfannenmüller

ist Korrespondentin für W&V in Berlin. Sie schaut gern hinter die Kulissen und stellt Zusammenhänge her. Sie liebt den ständigen Wandel, den rauhen Sound und die thematische Vielfalt in der Hauptstadt.