Flachere Hierarchien:
"Die Zeit" erweitert Chefredakton
Für "geplante aufwendige Projekte" übernehmen Malin Schulz und Stefan Willeke bei der "Zeit" zusätzlich Verantwortung fürs ganze Blatt.
Die Artdirektorin und der Chefreporter der "Zeit" verstärken ab sofort die Chefredaktion des Hamburger Wochenblatts. Malin Schulz, 37, ist seit 2007 für "Die Zeit" tätig und verantwortet seit 2016 allein die Artdirektion. Stefan Willeke kam 1996 zum Heft und ist seit 2014 ihr Chefreporter. "Beide behalten ihre bisherigen Aufgabenbereiche und Positionen", heißt es in der Mitteilung vom Freitag.
Was steckt dahinter? "Angesichts geplanter aufwendiger Projekte übernehmen sie zusätzlich und teilweise zeitlich befristet Verantwortung für das ganze Blatt", heißt es dazu aus Hamburg. Detailliertere Angaben werden auf Anfrage aber nicht gemacht.
Deutlich wurde aber erst in den vergangenen Tagen, dass das Team der "Zeit" an neuen Produkten arbeitet. So legt jetzt bei Zeit Online das Projekt #D17 los – ein übergreifendes Ressort, für das die gesamte Redaktion der Medienmarke arbeitet und Deutschland vor der Bundestagswahl porträtiert. Das "Zeit Magazin" vertieft 2017 das Engagement bei Regionalausgaben.
"Hierarchie im Hause flacher und durchlässiger gestalten"
Mit Malin Schulz wird im ohnehin auf Chancengleichheit ausgerichteten Verlag eine weitere Frau befördert. Eine zusätzliche Begründung für den Ausbau des Führungsremium liefert indes "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo: "Diese Maßnahmen sollen neben der Wertschätzung für die Kollegen auch unseren Willen zum Ausdruck bringen, die Hierarchie im Hause flacher und durchlässiger zu gestalten."
Seit dem 1. Februar ist zudem Holger Stark, Leiter des Investigativ-Ressorts der "Zeit", Mitglied der Chefredaktion. Stellvertretende Chefredakteure bleiben Moritz Müller-Wirth, Sabine Rückert und Bernd Ulrich.