Springer und die Funke Mediengruppe formulieren das Ziel des großen Deals, für den sie das Go des Kartellamts nicht vor Jahresende erwarten, so: "Axel Springer verfolgt eine stringente Digitalisierungsstrategie mit dem Ziel, das führende digitale Medienunternehmen zu werden. Dabei fokussiert sich das Unternehmen noch stärker auf seine multimedialen journalistischen Kernmarken Welt- und Bild-Gruppe mit den dazugehörigen Zeitschriftenmarken (Auto Bild-Gruppe, Computer Bild-Gruppe, Sport Bild). Ein weiterer Fokus von Axel Springer liegt auf dem Ausbau von Online-Rubrikenmärkten und digitalen Vermarktungsplattformen." Und die Funke Mediengruppe "beschleunigt durch die Übernahme der Titel von Axel Springer die Entwicklung zu einem führenden nationalen Medienhaus. Das Unternehmen, das für journalistische Qualität und hohe Wirtschaftlichkeit steht, konzentriert sich künftig noch stärker auf den Ausbau seiner erfolgreichen Regionalmedien und Zeitschriften mit einer leserorientierten Verbindung von Print und Digital."

Funke-Boss Thomas Ziegler sagt mit Blick auf die Veränderungen in der Branche: "Wir müssen unsere Kräfte bündeln – denn der Medienmarkt stellt uns vor anspruchsvolle Aufgaben. Deshalb freuen wir uns, dass wir mit der Axel Springer AG im Rahmen der Gemeinschaftsunternehmen für Vermarktung und Vertrieb eng zusammenarbeiten und ausgewählte Axel Springer-Printtitel mit unseren Aktivitäten zusammenführen werden. Für unser Haus eröffnen sich neue Perspektiven: im Print- und im Online-Bereich." Dem Haus erschließe sich großes Potenzial, "um neue Wege, etwa in der intelligenten Verzahnung beider Welten, zu gehen".

Laut Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner ist der AG die Entscheidung, sich von "einigen der traditionsreichsten Marken des Hauses" zu trennen, "nicht leicht gefallen". Springer sei jedoch sicher, dass die Bündelung in der Funke Mediengruppe, die sich im Kern auf regionalen Print- und Online-Journalismus sowie Magazine konzentrieren wolle, "für eine langfristige Perspektive der Marken und deren Mitarbeiter das Beste ist". Döpfner: "Die unterschiedlichen Strategien der beiden Häuser ergänzen sich hervorragend. Die Axel Springer AG wird den eingeschlagenen Weg zum führenden digitalen Medienunternehmen konsequent weitergehen, mit klarer Ausrichtung auf die Bild- und die Welt-Gruppe, in die wir journalistisch investieren werden und die auch sehr langfristig unverzichtbarer Kern des Unternehmens Axel Springer bleiben. Erst am Mittwoch ist bekannt geworden, wie die "Bild"-Familie für mehr Präsenz in Online und Mobile umgebaut werden soll.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.