Vom 1. November an übernehme die Berlin Newsroom GmbH als Dienstleister die redaktionelle Verantwortung. Zu den Chefredakteuren hier beruft DuMont Jochen Arntz, Elmar Jehn und Thilo Knott. Der Newsroom soll schrittweise aufgebaut und bis Mitte 2017 komplett sein. Dabei stehe Knott für die digitale Strategie, Arntz für die "Berliner Zeitung" und Jehn für den "Berliner Kurier".

In den neuen Redaktionsräumen in der Alten Jakobstraße in Berlin-Mitte sollen die Druckausgaben der Boulevardzeitung "Berliner Kurier" und des Abonnentenblatts "Berliner Zeitung" entstehen und auch sämtliche Digitalkanäle bedient werden.

Ungleichheiten im Gehaltsgefüge zu Online-Redakteuren sollen zumindest schrittweise angeglichen werden. Jochen Arntz: „Qualitätsjournalismus verlangt eine faire und angemessene Entlohnung. Wir planen ausdrücklich keine 'Billigredaktion' im Berliner Newsroom."

Den Tageszeitungen in der Hauptstadt geht es nicht gut. Im dritten Quartal verloren vier von fünf mehr als 10 Prozent der Auflage (im Vergleich zu QIII/2015). Zu den Verlieren gehören auch der "Berliner Kurier" (-10,2%) und die "Berliner Zeitung" sogar mit minus 12,4 Prozent (ohne "sonstige Verkäufe).

Die DuMont Mediengruppe präsentiert die "Berliner Zeitung" in der Eigendarstellung noch immer als die größte Abo-Zeitung in der Hauptstadt mit einer Reichweite 337.000 Lesern täglich (unter Berufung auf die MA 2015). Beim "Kurier" seien es 277.000 Leser.

Der "Berliner Kurier" verkaufte zuletzt noch 64.609 Ausgaben (Abos plus Einzelverkauf; QIII/2016). Die verkaufte IVW-Auflage der "Berliner Zeitung" im dritten Quartal 2016 betrug nur noch 77.347 Exemplare. Die Zeitung erscheint seit 1945, zu DuMont gehört sie erst seit 2009.  (sh/mit dpa)


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.