Adobe Primetime Streaming Report 2015:
Fast jeder Sechste hat keine Glotze mehr
TV-Inhalte ja, aber bitte lieber auf PC, Smartphone oder Tablet: Über drei Viertel der Deutschen schauen laut dem Adobe Primetime Streaming Report 2015 digital fern und sind damit ortsunabhängig sowie zeitlich flexibel.
Über drei Viertel der Deutschen – in Zahlen: 77 Prozent - schauen inzwischen via Stream aus dem Internet fern. Als bevorzugte Bildschirme kommen laut dem "Adobe Primetime Streaming Report 2015" vor allem Computer (48 Prozent) sowie Smartphones und Tablets (29 Prozent) zum Einsatz. Zuschauer des digitalen Fernsehens schätzen demnach insbesondere dessen zeitliche (88 Prozent) und örtliche Flexibilität (60 Prozent), die ihnen die gute alte Glotze nicht bieten kann. Für jeden zweiten Befragten sind es vor allem die personalisierten Inhalte, die Nutzer weg vom linearen TV lotsen - "mit fatalen Folgen für den klassischen TV-Apparat": 16 Prozent schauen ausschließlich digital TV. Fast jeder Sechste hat damit kein TV-Gerät mehr. Dies sind zentrale Ergebnisse des aktuellen "Adobe Primetime Streaming Reports 2015". Umgesetzt hat ihn das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von Adobe. Im Rahmen dieser Studie des Softwarekonzerns wurden mehr als 1000 deutsche Verbraucher zu ihren Fernsehgewohnheiten befragt.
Die "Tagesschau" als Infomodell mit einer Zusammenfassung des Tages ab 20 Uhr ist der Analyse zufolge einer Mehrheit der Deutschen längst zu wenig und unflexibel: 70 Prozent verfolgen laut "Adobe Primetime Streaming Report 2015" das aktuelle Tagesgeschehen inzwischen auch per TV-Stream auf dem Smartphone oder Tablet. Neben den Nachrichten schauen die Deutschen auf ihren mobilen Geräten bevorzugt Serien (64 Prozent), Entertainment/Musik (62 Prozent) und Sport (50 Prozent). Pay-TV-Angebote wie Sky oder Netflix werden dabei von knapp jedem Dritten (31 Prozent) genutzt. Doch: "Beim digitalen Bezahlfernsehen wissen vor allem die inhaltlichen Angebote (55 Prozent) und das akzeptable Maß an passender Werbung (36 Prozent) zu überzeugen. Im Gegensatz zum klassischen Fernsehen: 43 Prozent der Pay-TV-Abonnenten sind nicht mehr zufrieden mit den frei verfügbaren TV-Inhalten und zeigen sich bereit, für ein besseres TV-Programm zu zahlen", heißt es. Die zusätzlichen Kosten für bezahltes Fernsehen stellen demnach keine allzu große Hürde mehr dar, und knapp jeder Zweite (43 Prozent) empfindet Pay-TV mittlerweile als bezahlbar.
Sandra Rüger, Account Executive bei Adobe Systems, fasst die Ergebnisse so zusammen:
"Ortsgebundenes Fernsehen mit festen Sendezeiten und starren Programmzwängen passt immer weniger in unsere Zeit. Der flexible Zugriff auf sämtliche TV-Inhalte ist das, was sich die Verbraucher wünschen. Auf dem Laptop, dem Smartphone oder Tablet: Zuschauer setzen beim Fernsehen zunehmend auf digitale Kanäle, um ihre Lieblingssendungen jederzeit und überall anschauen zu können."
Warum hat Adobe so großes Interesse am TV-Verhalten dieser Tage? Weil der US-Konzern in seiner Heimat seit einigen Jahren mit seiner Multiscreen-TV-Plattform Adobe Primetime erfolgreich ist und damit auch in andere Länder vordringen will. In den Staaten nutzen immer mehr klassische Broadcaster und Pay-TV-Sender den Trend zum Überall-Fernsehen, und Anbieter wie NBC Sports, Comcast, Turner Broadcasting oder Time Warner Cable setzen dabei auf Adobe, um aus jedem Bildschirm ein TV-Gerät werden zu lassen. Jetzt nimmt das Thema auch in Deutschland deutlich an Fahrt auf – registriert Adobe: "Immer mehr Fernsehstationen, Kabelsender und Dienstleister entdecken hierzulande die einfache Bereitstellung von TV-Inhalten auf allen Endgeräten und die umfangreichen Potenziale zur Monetarisierung, die durch gezielte TV-Kampagnen in spezifischen Zielgruppensegmenten möglich werden", heißt es.