Neuer IAB-Report:
Für gute Werbung würden Nutzer auf Adblocker verzichten
Das Interactive Advertising Bureau sieht den Boom der Adblocker in schlechter Werbung begründet - und gibt Tipps für bessere Reklame.
Das Werbenetzwerk IAB hat in einer Umfrage ermittelt, dass zwei Drittel der Nutzer bereit wären, ihren Adblocker abzuschalten. Vorausgesetzt, sie erhalten sichere und schlankere Werbung. In den USA benutzen derzeit 26 Prozent die Blockier-Software, hierzulande bremst aktuellen Zahlen zufolge jeder Dritte (35 Prozent) im Netz die Werbung aus.
Einige Details: Wer Adblocker einsetz, stört sich der Analyse zufolge vor allem an Werbeformen, die das Konsumieren der Inhalte unterbrechen oder dem Nutzer die Kontrolle darüber entziehen, ob er den Clip oder das Banner überhaupt sehen will. Am unbeliebtesten sind demnach Werbeformen, die sich über den Inhalt legen - und lange Videos, die aufpoppen. Ähnliche Ergebnisse hat erst kürzlich eine Untersuchung von Hubspot und dem Anbieter Adblock Plus erbracht.
Das Interactive Advertising Bureau empfiehlt Werbetreibenden nun Folgendes:
- Anzeigen sollten seltener und weniger aufdringlich sein, verschlüsselt übertragen werden und dem Nutzer eine Möglichkeit geben, mitzuentscheiden, welche Werbung er sieht.
- Auch sollten Werbeblöcke übersprungen oder zumindest bewertet werden können; das gebe den Nutzern das Gefühl von Kontrolle über den Werbekonsum zurück.
- Popups sollten vor allem bei Mobile vermieden werden.
- Und: Die Werbung sollte die Auslieferung von Webseiten nicht verlangsamen.
Übrigens: Offenbar zeigt auch Wirkung, dass einige Website-Anbieter blockierende Anwender von ihren Inhalten ausschließen. So hat laut dem Interactive Advertising Bureau ein Fünftel der Befragten in der Vergangenheit schon einmal die Werbung ausgebremst, den Adblocker dann aber wieder deinstalliert – meist, weil ihnen der Zugang zu den Inhalten verwehrt wurde.
Allzu optimistisch dürfen die Zahlen aus Publisher-Sicht dann doch nicht eingeordnet werden: 17 Prozent der Nutzer überlegen laut IAB, erstmals einen Adblocker zu installieren. Auf Smartphones setzen bisher erst 15 Prozent der Befragten einen Werbeblocker ein.
Hier geht es zur Analyse des IAB.