Deutsche Medien wachsen langsamer

Bei den globalen Werbeausgaben beobachtet Magna seit zehn Jahren in Folge einen Anstieg, der im kommenden Jahr bei einem Plus von 5,4 Prozent liegen wird. Im deutschen Markt verläuft die Entwicklung im internationalen Vergleich ziemlich abgeschwächt: Im vergangenen Jahr sind die Werbeerlöse der deutschen Medien um drei Prozent auf 22,6 Milliarden Euro gestiegen. Die Studie interpretiert das als Stagnation im Vergleich zu den Vorjahren - und verweist auf eine schwächere Konjunktur. Zyklische Ereignisse wie die Olympischen Winterspiele und die Fußball-WM haben sich außerdem nicht besonders auf die Werbeausgaben ausgewirkt.  

Für das Jahr 2019 skizziert die IPG Mediabrands-Tochter für den deutschen Markt ein anhaltend verlangsamtes Wachstum. Laut Bericht werden die gesamten Werbeausgaben 2019 um plus zwei Prozent und 2020 um plus 1,9 Prozent steigen. Allen voran die digitalen Werbeumsätze: In diesem Jahr wachsen sie um zehn Prozent, im kommenden um acht Prozent - damit erreichen sie bis Ende 2020 elf Milliarden Euro. Das entspricht einem Marktanteil von 47 Prozent. 

Das Wachstum geht zulasten der linearen Medien: Insgesamt gehen die klassischen Werbeerlöse um drei Prozent zurück. Magna prognostiziert der linearen Fernsehwerbung ein Umsatzminus von 2,1 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro und stagnieren 2020 (minus 0,5 Prozent). Ähnlich sieht es bei Print aus: Die Printanzeigen-Umsätze gehen um minus sechs Prozent zurück, da die Preiserhöhungen zwischen vier und fünf Prozent den langfristigen Rückgang der Leserschaft nicht ausgleichen können, so begründet der Bericht.

Radio wächst immerhin moderat um ein Prozent, OOH um drei Prozent. Die Gattung erhält laut Magna Rückenwind von den anstehenden Wahlen sowie der Frankfurter Autoshow.


Autor: Irmela Schwab

ist Autorin bei W&V. Die studierte Germanistin interessiert sich besonders dafür, wie digitale Technologien Marketing und Medien verändern. Dazu reist sie regelmäßig in die USA und ist auf Events wie South by Southwest oder der CES anzutreffen. Zur Entspannung macht sie Yoga und geht an der Isar und in den Bergen spazieren.