Die am häufigsten eingesetzten digitalen CP-Medien sind stationäre Webseiten und Newsletter mit einem Nutzungsanteil von jeweils mehr als 50 Prozent der Unternehmen. Dicht dahinter folgen Soziale Medien, die von knapp der Hälfte aller Unternehmen genutzt werden. Dabei spielen Soziale Netze mit 43 Prozent sowie Corporate Blogs und Videoportale mit jeweils 22 Prozent Nutzungsanteil die wichtigste Rolle. Das stärkste Wachstum im Digitalbereich verzeichneten Apps mit einem Anteil von 29 Prozent, ein Plus von elf Prozentpunkten. "Auf Basis der Analyse der Customer Journeys eines Unternehmens beziehungsweise einer Marke und den damit einher gehenden Touchpoints muss die lückenlose Versorgung der Konsumenten mit dem jeweils geeigneten und notwendigen Content auf dem dann richtigen Device zum richtigen Zeitpunkt sicher gestellt sein", sagt Fill.

Rund zwei Drittel der Unternehmen, die heute Corporate Publishing beziehungsweise Content Marketing nutzen, rechnen mit weiter steigenden Budgets. "In den nächsten drei Jahren werden die Investitionen für inhaltegetriebene Unternehmenskommunikation um mindestens zehn Prozent zunehmen", prognostiziert FCP-Geschäftsführer Michael Höflich. "Die zusätzlichen Mittel dafür werden zu zwei Dritteln aus Umschichtungen zu Lasten anderer Marketingdisziplinen stammen." Bei einem Drittel wird es sich laut Basisstudie 2014 um zusätzliche Etats handeln. Das Jahresbudget für redaktionelle Medien beträgt im Schnitt 430.000 Euro pro Unternehmen, ein Wachstum im Vergleich zur vergangenen Basisstudie um zehn Prozent.Der aktuellen Studie zufolge sehen knapp 78 Prozent der Befragten Corporate Publishing auf Augenhöhe mit klassischer Werbung oder PR. Rund 75 Prozent gehen von einem weiteren Bedeutungsanstieg von CP aus.

Stark zugenommen hat dem FCP zufolge der Einsatz redaktioneller Medien zur Vertriebsunterstützung: 68 Prozent aller Unternehmen nutzen Corporate Publishing in diesem Bereich. Clemens Koob, Managing Director bei Zehnvier: "Über 80 Prozent der Unternehmen sind heute davon überzeugt, dass redaktionelle Inhalte die Nachfrage steigern und den Absatz fördern."

Magazine sind nach wie vor die meist genutzten Printmedien im Corporate Publishing. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen im DACH-Raum setzen diese ein. Von den insgesamt jährlich rund 2,8 Milliarden Euro für den Einsatz von Printmedien entfallen 2,2 Milliarden Euro auf Magazine. 52 Prozent der Befragten setzen Unternehmensberichte ein und investieren hier 460 Millionen Euro. Corporate Books verwenden ein Viertel der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit einem Gesamtvolumen von 150 Millionen Euro.

Die Untersuchungskonzeption wurde im Auftrag des Forum Corporate Publishing vom Marktforschungs- und Strategieberatungsunternehmen Zehnvier, Zürich, in enger Abstimmung mit dem Europäischen Institut für Corporate Publishing (EICP) entwickelt. Als Grundgesamtheit wurden Unternehmen im Raum DACH mit mindestens 250 Mitarbeitern definiert. Die Ergebnisse der Studie basieren auf 310 Einzelinterviews mit Führungskräften. Diese wurden im Frühjahr 2014 geführt.

Am heutigen 3. Juli findet der zwölfte Kongress "Best of Corporate Publishing" (BCP) unter dem Titel "Inhalt zählt" in der Alten Kongresshalle in München statt. Im Anschluss werden abends die zwölften BCP-Awards verliehen. Im Vorfeld der Branchenveranstaltung wählte der Ausrichter FCP turnusgemäß auf seiner Mitgliederversammlung seinen Vorstand. Vorsitzender des FCP bleibt Andreas Siefke, Geschäftsführer von Bissinger +. Christian Fill (Geschäftsführer Burda Creative Group) wurde als stellvertretender Vorsitzender bestätigt. Ralf Ansorge (Geschäftsführer Profilwerkstatt) behält den Beisitz als drittes Vorstandsmitglied. Olaf Wolff (Managing Director Publicis) bleibt Bereichsvorstand "Gattungsmarketing" bestätigt. Neu hinzu kommt Holger König (Geschäftsführer Koenigsfilm), der in Zukunft Bereichsvorstand für "Bewegtbild" ist.

Personelle Änderungen gibt es in der Schweiz und Österreich, da beide Vorstände nach jeweils zwei Wahlperioden nicht erneut zur Wahl angetreten sind. Viviane Egli (Geschäftsführerin Primafila AG) löst Urs Arnold als Schweizer Ländervertretung ab. In Österreich übernimmt Christine Starmühler (Geschäftsführerin Starmühler Werbeagentur & Verlag) die Aufgaben von Klaus Lerch. 


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.