Das ist vergleichsweise leicht, aber die Studie spricht noch einen weiteren Punkt an, der schwieriger zu lösen ist: Europäische Unternehmen sind zu konservativ, wenn es um Startups und Innovationen geht. Die schönsten und innovativsten Startups nutzen nichts, wenn etablierte Marktteilnehmer lieber weitermachen wie bisher und nicht auf die Innovationskraft von Startups setzen wollen.

"Never waste a good crisis" hat Winston Churchill (weit vor dem anstehenden Brexit) mal gesagt - gerade jetzt ist die ideale Zeit, um mit Startups zusammenzuarbeiten und damit das eigene Unternehmen innovativer aufzustellen. Wenn Unternehmen aber weiterhin konservativ und zögerlich bleiben, dann wird das Thema Disruption auch im negativen Sinne ein europäisches werden. Schnell wachsende Startups werden mit Hilfe von amerikanischem oder chinesischem Risikokapital dafür sorgen, dass etablierte Marktteilnehmer während ihrer zurückhaltenden Bemühungen um eine digitale Transformation überholt werden. Auch die Geschichte der digitalen Transformation der Medienbranche ist eine Geschichte der Fehleinschätzung von Netzwerk-Entwicklungen, die zu einer rasanten Skalierung von ehemals kleinen Angeboten führen - Napster, eBay, Apple und Co. wurden anfangs völlig zu Unrecht unterschätzt. Die Medienbranche ist heute so stark unter Druck, sie sollte die aktuelle Krise nutzen.