Unter jenen mit klaren - wenngleich auch meist bekannten - Positionen: Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Sie forderte bei ihrer Eröffnungsrede im Gerling Quatier in der Kölner Innenstadt unter anderem, dass die Sieben-Tage-Regelung, nach der viele Inhalte aus den Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen nach einer Woche wieder gelöscht werden müssen, aus dem Rundfunkstaatsvertrag gestrichen wird. "Die Medienbranche braucht Spielregeln - aber sie braucht vor allem auch Spielraum", sagte Kraft. Den Plänen von ProSiebenSat.1, Werbung zu regionalisieren, erteilte sie dagegen eine klare Absage. Durch eine Novellierung des Mediengesetzes müsse dem ein Riegel vorgeschoben werden. Weiterhin plädierte Kraft für eine gemeinsame Medienanstalt der Länder.

Meinungsstark zeigte sich wie gewohnt auch Tobias Schmid, VPRT-Vorsitzender und Chef der Medienpolitik bei RTL. Eine Medienregulierung, die nach wie vor einen Unterschied mache zwischen linearen und non-linearen Medien sei veraltet. "Natürlich können Sie die Welt auch einteilen in Tomaten und Nicht-Tomaten, aber das ist ebensowenig zielführend", sagte Schmid. Man könne nicht so tun, als wenn sich die Medienwelt weiterhin linear regulieren ließe.

Bis morgen wird in Köln auf dem Medienforum NRW weiter diskutiert. Mit welcher Erwartung geht man in den Freitag? Besser schraubt man sie ein bisschen runter. Dann kann man wenigstens nicht negativ überrascht werden.