Mediensplitter: Was sonst noch in der Branche passiert
"Gottschalk Live" geht in eine neue Phase, "Focus" blickt auf viele Hefte zurück und die Deutsche Telekom könnte unsportlich enden: Was sonst noch in der Medienbranche passiert ist.
ARD. Kümmert sich um die Großbaustelle "Gottschalk live" – nach dem neuen Quoten-Minusrekorden der vergangenen Woche. Für die Sendung kündigt die ARD zum Wochenstart an: "Wegen Umbau geöffnet! Wir senden weiter". Ab sofort könne das Publikum Thomas Gottschalk wieder hautnah im Studio live erleben, heißt es. Anstelle der Redaktionsschreibtische werde von Montag an Platz für rund 100 Zuschauer geschaffen. Angeblich gibt es auch Überlegungen rund um einen früheren Sendeplatz kurz vor 18 Uhr. Umzugshelfer am Montagabend ist ausgerechnet Comedian Oliver Pocher, der auch schon an der Seite von Harald Schmidt in der ARD scheiterte...
"Focus“. Burdas Nachrichtenmagazin erscheint in dieser Woche zum 1000. Mal. Anlässlich des Jubiläums veröffentlicht das Blatt einen Wissenstest mit 100 Fragen, die sich mit der Zeit von 1993 – dem "Focus“-Gründungsjahr – bis heute befassen. Zu gewinnen gibt es 1000 Preise. Die Mitarbeiter von Agenturen und Kunden können an einem zwei Monate andauernden B-to-B-Gewinnspiel teilnehmen.
Deutsche Telekom. Hat offenbar schlechte Karten beim Run auf die Bundesliga-Rechte. Grund: Die Konstruktion, nach der die Telekom die Sportrechte wie gehabt im Schulterschluss mit Constantin Medien kaufen will, sei "nicht rundfunkfähig", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" ein Gutachten des renommierten Wettbewerbs-Professors Franz Jürgen Säcker von der FU Berlin aus dem Sommer 2011. Bereits die bisherige Praxis, über Constantin Medien die Liga-Rechte an sich zu binden, sei nicht rechtens, so Säcker in der Analyse für die Landesmedienanstalten, die kurz vor der erneuten Vergabe im April wieder auftaucht. Im Kern reibt sich der Forscher an der Tatsache, dass die Telekom immer noch ein vom Staat abhängiges Unternehmen und Constantin Medien lediglich "Hilfsorgan als Rundfunkveranstalter" sei. Wenn sich die Medienwächter nun doch noch dieser Ansicht anschließen – dann sieht es laut "SZ" düster für die Telekom und gut für Mitbewerber Sky aus.
Radiozentrale. Bestätigt kurz nach Ende der hochkarätigen Konferenz in Barcelona am Montag Gerüchte, nach denen die Radiodays Europe 2013 Station in Berlin machen. Am 18. und 19. März werden im Berlin Congress Centrum (BCC) in unmittelbarer Nähe zum Alexanderplatz die Radiomacher Europas zu Gast sein.
Wige Media. Der TV-Dienstleister hat erneut den Zuschlag zur Übertragung der DTM, Europas erfolgreichster Rennserie, erhalten. Für den DTM-Veranstalter, den "Internationale Tourenwagen-Rennen e.V." (kurz ITR) ist die WIGE Media AG seit 1992 aktiv und wird die Serie auch in den nächsten drei Jahren betreuen. Der bestehende Rahmenvertrag mit dem ITR sei mit Beginn der diesjährigen Saison erweitert worden und beinhalte nun die Bereiche Live-Produktion, Event-Technologie inklusive Timing Service, Editorial Services sowie die internationale TV-Vermarktung der DTM, heißt es bei Wige.
WDR. Bringt mit der geplanten Reform von WDR3 immer mehr Kritiker gegen sich auf. Seit Freitag ist die Seite www.die-radioretter.de aktiv. Dort zu finden ist ein Offener Brief der "Initiative für Kultur im Rundfunk" an Intendantin Monika Piel. Er wendet sich nicht nur gegen die geplanten Änderungen auf WDR3, sondern übt grundsätzlich Kritik "an der seit Jahren laufenden Reduzierung von anspruchsvollen Wortprogrammen in Radio und Fernsehen". Das Ganze sei als eine Art "Hilferuf gegen die zunehmende Verarmung, Verflachung und Verdummung der öffentlich-rechtlichen (Kultur)Programme" zu verstehen. Unterzeichnet haben den Brief schon einmal rund 100 Personen aus Wissenschaft, Kultur und Journalismus aus der ganzen Bundesrepublik.