Mehr Geschäftsreisen - aber wofür?
Der absolute Widerspruch: Manager sind immer mehr unterwegs, aber zweifeln gleichzeitig am Nutzen dieser Geschäftsreisen.
Eine Umfrage unter europäischen Führungskräften zeigt, dass Manager zwar immer mehr Geschäftsreisen absolvieren, gleichzeitig aber an deren Nutzen zweifeln. Durchgeführt hat die Studie die Firma Polycom, ein weltweiter Anbieter von Sprach- und Videokonferenzlösungen. Das Unternehmen kommt, kaum überraschend, zu dem Ergebnis, dass sich die Entscheider mehr Videotelefonie wünschen.
Ein Viertel der befragten Führungskräfte geben an, im Jahr 2011 noch häufiger zu reisen, ein Drittel der Probanden stellen den Nutzen von Geschäftsreisen in Frage und glauben, auswärtige Meetings effektiver und effizient per Videokonferenz durchführen zu können. Viele klagen zudem über hohe berufliche und familiäre Belastung aufgrund der Geschäftsreisen.
Im Durchschnitt mussten die befragten Manager im vergangenen Jahr durchschnittlich sieben bis acht Inlandsflüge und sechs bis sieben internationale Flüge aus geschäftlichen Gründen antreten. Insgesamt waren die Führungskräfte im Schnitt 13 Tage unterwegs auf Kurzstreckenflügen. Und: 30 Prozent verbrachten 2010 drei Wochen außerhalb des Büros auf Geschäftsreisen. Die Folge: Rund 25 Prozent der Befragten klagt über flugbedingten Stress. Da kommt auch die Familie zu kurz: Zehn Prozent sagten, aufgrund einer Geschäftsreise den Hochzeitstag verpasst zu haben. Und ebenso viele bedauerten, wegen des Business-Trips den Geburtstag des eigenen Kindes verpasst zu haben.