Mobile Nutzung pusht Web-TV
Durch mobile Nutzung, Hybrid-TV und Social Media wird der Web-TV-Markt deutlich wachsen, so eine Studie von Goldmedia im Auftrag der BLM.
Durch mobile Nutzung, Hybrid-TV und Social Media wird der Web-TV-Markt deutlich wachsen, so eine Studie von Goldmedia im Auftrag der BLM. Gegenüber 2010 ist die Zahl der entsprechenden Bewegtbildangebote im Netz um elf Prozent gestiegen – von 1.275 im vergangenen Jahr auf über 1.400 Angebote im Jahr 2011. Zu diesem Ergebnis kommt der Web-TV-Monitor 2011, den Goldmedia-Studie im Auftrag der BLM erstellt hat (W&V Online berichtete vorab).
Die Kernergebnisse der Studie:
- Web-TV-Angebote: Die Video- und Onlineportale der klassischen Medien stellen mit 43 Prozent die Gruppe mit der höchsten Angebotszahl. Rund ein Drittel (33 Prozent) sind Web-TV-Sender, die ausschließlich für das Internet produziert wurden – sogenannte Internet-Only-Channels. Zum Web-TV-Markt gehören zudem Corporate-TV- und Videoshopping-Portale (9 Prozent),nichtkommerzielle Web-TV-Sender (5 Prozent), Mediatheken und Video-Center (zusammen 4 Prozent) sowie Video-Sharing-Plattformen (3 Prozent).
- Web-TV-Nutzung: Parallel zur Angebotsentwicklung hat sich auch die Zahl der Video-Abrufe deutlich erhöht – auf jetzt rund 166 Millionen Abrufe täglich oder knapp fünf Milliarden pro Monat. Der immer noch größte Teil der Nutzung entfällt dabei auf Video-Sharing-Portale wie Youtube, die nur drei Prozent des Angebots ausmachen, aber annähernd 90 Prozent der Nutzung generieren.
- Verbreitungswege für Web-TV: Die Verfügbarkeit auf allen Verbreitungswegen wird für den Erfolg der Web-TV-Angebote immer wichtiger, sagen die Forscher. Entfielen 2010 erst drei Prozent der Video-Abrufe auf mobile Angebote, erwarten die Anbieter bis 2013 eine deutliche Steigerung und einen Abrufanteil von dann 25 Prozent.
Auch Hybrid TV am heimischen Fernsehgerät gewinnt für Web-TV an Bedeutung. Aktuell sind Abrufe hierüber noch kaum messbar. Die Anbieter, die an der Studie teilgenommen haben, erwarten schon 2013 einen Abrufanteil von sechs Prozent. Ein wichtiger Treiber für Online-Videoangebote ist Social Media: Die Befragungsteilnehmer gaben an, dass 2010 immerhin schon fünf Prozent der Web-TV-Zugriffe über Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter generiert wurden. Bis 2013 erwarten sie einen Anstieg auf 13 Prozent (zuzüglich Youtube). Und: Empfehlungen im Bekannten- und Freundeskreis sind als Orientierungsgeber auch bei Web-TV-Angeboten immer wichtiger. Mit den jüngsten Schritten von Facebook, sich als Empfehlungsplattform auch für Medieninhalte zu etablieren, steige die Bedeutung von Social Media als Vermittler von Medienangeboten, so die Einschätzung von Goldmedia.