Die in Luxemburg ansässige RTL Group ist zu 75,1 Prozent im Besitz des Medienkonzerns Bertelsmann und beteiligt an 60 Fernsehsendern und 30 Radiostationen in Europa sowie an Produktionsgesellschaften weltweit. In Deutschland sind dies RTL, RTL II, SuperRTL, n-tv und Vox.

Was hinter der Doppelposition steckt

Wieso tut sich Thomas Rabe diese Doppelfunktion an? Langeweile kann es ja wohl kaum sein. "Das geht sehr gut", sagt er, "zumal ich mich ja als Vorsitzender des Verwaltungsrats der RTL Group auch schon intensiv mit dem Unternehmen beschäftigt habe." Rabe sagt, er werde seine Zeit zwischen Gütersloh und Luxemburg aufteilen. "Ich habe exzellente Management- und Corporate Teams, auf die ich mich voll verlassen kann."

Zugegeben, Thomas Rabe kennt das Haus RTL ziemlich gut. Im Jahr 2000 hat er dort als CFO angefangen, also wenige Monate nach der Gründung der RTL Group. 2006 wurde er Mitglied im Board of Directors, 2012 dessen Chairman. "Ich bin der RTL Group seit fast 20 Jahren verbunden", sagt er.

Warum Rabe selbst eingreift

Warum aber greift er hier selbst ins Lenkrad der RTL Group ein? Vor knapp einer Woche vermeldete die Gruppe noch einen Rekordumsatz von 6,5 Milliarden Euro für 2018, ein organisches Wachstum von 2,8 Prozent. Probleme gebe es, so Rabe, "ganz und gar nicht. Die Senderfamilien der Gruppen behaupteten in Summe ihre Positionen auf den wichtigsten Werbemärkten."

Die Aufgabe von Rabe und seinem Management ist es, "die Transformation der RTL Group mit drei Prioritäten voranzutreiben: erstens der Stärkung der Kerngeschäfte TV, Radio und Produktionsgeschäft, zweitens dem Aufbau lokaler Video-Streaming-Champions und drittens dem Ausbau ihrer Werbetechnologie-Geschäfte." 

Annette Mattgey und Jochen Kalka


Autor: Jochen Kalka

ist jok. Und schon so lange Chefredakteur, dass er über fast jede Persönlichkeit der Branche eine Geschichte erzählen könnte. So drängt es ihn, stets selbst zu schreiben. Auf allen Kanälen.