P&G, Lidl, Ferrero werben brutto mehr:
Nielsen feiert Mobile
Laut den Nielsen-Bruttozahlen registriert TV nach zwei Monaten den höchsten Werbedruck - aber Mobile das dickste Plus. Die Analyse.
So kann es mit dem Bruttowerbeumsatz ruhig weitergehen – vor allem bei Mobile, aber auch bei Kino sowie Radio, Internet und Fernsehen. Nielsen Media Research belegt nach Bruttozahlen einen weiterhin guten Start ins neue Werbejahr, auch dank kräftiger Spendings von Dickschiffen wie Procter & Gamble, Ferrero oder Lidl. Anders Printwerbung über alle Gattungen hinweg: Sie gibt nach einigen Monaten der Erholung wieder teils deutlich nach.
Insgesamt kommt für die klassischen Medien bis Ende Februar ein Plus von 4,33 Prozent im Vergleich zum Vorjahresstart bei den Bruttowerbeerlösen zusammen. Die Nielsen-Werbestatistik belegt in den klassischen Medien bisher einen Bruttowerbedruck in Höhe von gut 4,4 Milliarden Euro. Hier der Überblick:
TV mit höchstem Werbedruck, Mobile mit dickstem Plus
Ein dickes Brett bohrt nach absoluten Zahlen das Fernsehen mit gut 2 Milliarden Euro an Bruttowerbeumsatz in den ersten acht Wochen des Jahres. In der Gattung der audiovisuellen Medien legt auch Hörfunk kräftig zu: Bis Ende Februar sind von den Vermarktern AS&S Radio, RMS und Co. brutto 8 Prozent mehr Werbeumsätze eingefahren worden.
Nach Prozenten siegt bis Ende Februar ganz klar Mobile: Knapp 80 Prozent mehr Bruttoumsatz als noch im vergleichbaren Vorjahreszeitraum erzielen die Unternehmen und Vermarkter mit mobilen Kampagnen.
Sogar der Niedergang der klassischen Onlinewerbung scheint fürs Erste gebremst – zumindest in der Brutto-Wertung. Hier registrieren die Forscher von Nielsen mal wieder ein Plus (siehe Tabelle). Doch echte Mehrerlöse aus dem Digitalgeschäft dürften nur noch über mobile Kampagnen kommen – das allerdings auf niedrigem Niveau. Bisher schneidet sich das mobile Segment im Bruttowerbemarkt nur knapp 2 Prozent vom Kuchen ab, ein Niveau knapp über den Fachzeitschriften.
Im Februar kann das Medium Kino wieder an den massiven Zuwachs der vergangenen Jahre anknöpfen, nachdem die Bergfahrt in den letzten Monaten mangels Blockbuster ausgebremst wurde. Im Februar fährt Vermarkter Weischer das zweitgrößte Plus nach Prozenten ein – mit den Blockbustern kamen die Besucher und damit die Werbeerfolge zurück.
Die Minuszeichen kommen zum Auftakt des Bruttowerbejahres – wie erwähnt - von Publikumszeitschriften und Zeitungen, die sich seit Jahren immer wieder auf der Verliererseite bewegen. Derzeit allerdings nur leicht im Minus.
Für den Februar steht außerdem nach einem Rekordjahr ein erstes Minuszeichen vor der Außenwerbung, die vor allem mit der Digitalisierung an Reiz für die Werbungtreibenden gewonnen hat.
E-Commerce und Lidl im Werbeturbo
Als Top-Branche bleibt in der Nielsen-Bruttostatistik der Bereich der Online-Dienstleistungen vorne, trotz leichter Rückgänge. Die Werbung für E-Commerce nimmt indes weiter zu: Laut Nielsen geben Onlinehändler gegenüber dem Jahresstart 2016 brutto knapp ein Siebtel (14 Prozent) mehr für Werbung aus.
Größter Werbungtreibender ist Nielsen zufolge nach zwei Monaten – wie im Vorjahr - Procter & Gamble. Hier kommen 18 Prozent mehr Bruttospendings im Vergleich zu Januar/Februar 2016 zusammen (gut 110 Millionen Euro seit Jahresstart).
Lidl legt dieses Jahr wieder richtig los – mit bisher knapp 35 Millionen Euro an Ausgaben. Der Discounter steht mit knapp 50 Prozent mehr Bruttospendings in den Nielsen-Listen. Lidl rangiert nach P&G, Ferrero, Media-Saturn, L'Oréal, Telekom, VW und Check24 auf Platz 8 der Top-10-Liste der Werbungtreibenden – vor McDonald's.
Apropos Ferrero: Schon im Februar hat der Süßwarenhersteller die Bruttospendings um gut 46 Prozent gegenüber Vorjahr auf jetzt 59 Millionen Euro erhöht. Dabei steht Ostern noch vor der Tür ...