Nielsen: Weltweit weniger Werbung
Nur in wenigen Ländern entwickelte sich der Kommunikationsmarkt während der ersten Monate des laufenden Jahres positiv, ermittelte Nielsen Global AdView.
Die Wirtschaftskrise hemmt weltweit die Werbeaktivitäten. Im ersten Quartal 2009 blieben die Aufwendungen für Kommunikationsmaßnahmen über klassische Medien (zu Listenpreisen) sieben Prozent unter dem Vorjahr. Insgesamt wurden in den größten Nationen rund 88,4 Milliarden US-Dollar (63 Milliarden Euro) für Inserate sowie Hörfunk- und TV-Spots ausgegeben. Das gab der zur Nielsen Company gehörende weltweite Marktbeobachter Nielsen Global AdView bekannt.
Mit am härtesten betroffen waren europäische Nationen, darunter Spanien (28 Prozent Rückgang), Italien (–19 Prozent) und Großbritannien (–15 Prozent). Insgesamt verzeichnete der europäische Werbemarkt einen Einbruch von neun Prozent. Für Deutschland hatte Nielsen Media Research das Minus im ersten Quartal auf drei Prozent beziffert. In den USA fielen die Spendings um 13 Prozent.
Vergleichsweise gut kam die Region Asia-Pazifik mit zwei Prozent weniger Werbeausgaben gegenüber dem Vorjahr weg. Indonesien (plus 19 Prozent) und China (plus drei Prozent) verzeichneten sogar Zuwächse. Die bevölkerungsreichste Nation der Erde hatte das vierte Quartal 2008 aber noch mit einem Wachstum von 17 Prozent abgeschlossen, merkt Ben van der Werf an. Dem Global-AdView-Geschäftsführer zufolge sind weltweit alle Hauptmediengattungen betroffen, am meisten Zeitschriften (–17 Prozent) und Zeitungen (–9 Prozent).
Bei den Wirtschaftsbereichen weisen bis Ende März nur die Branchen Handel und Verbrauchsgüter (leicht) gestiegene Spendings aus. Die höchsten Einbrüche gab es in den Märkten Automobil, Finanzen und Kleidung/Accessoires. Die beiden erstgenannten entwickeln sich laut Nielsen seit einigen Quartalen negativ.