Aufatmen im dritten Quartal bei den Titeln der Publikumspresse: Durchgängige Zuwächse, die sich insgesamt auf 1,8 Prozent beliefen, können dem Einbruch in der ersten Jahreshälfte entgegenwirken. Unterm Strich bedeutet dies nach neun Monaten für die Publikumszeitschriften ein "abgemildertes" Minus von nur noch 1,7 Prozent bei insgesamt rund 2,5 Milliarden umgesetzten Werbeeuros brutto. Zwar weisen Fachzeitschriften (300 Millionen Euro bei minus 3,4 Prozent) und Tageszeitungen (3,3 Milliarden Euro bei minus 10,1 Prozent) weiterhin rückläufige Bruttowerbeeinahmen aus. "Doch die Talfahrt der ersten Monate des Jahres wurde bei Letzteren zumindest im dritten Quartal deutlich abgemildert", heißt es.

Und wer wirbt da so stark? Die Automobilhersteller lösen die Handbremse. Nach einer rückläufigen Entwicklung im ersten Halbjahr hat die PKW-Werbung in den vergangenen drei Monaten wieder um 1,2 Prozent zugelegt. Maßgeblich dazu beigetragen hat der Hersteller Seat, indem er für den Kompaktwagen Seat Leon intensiv die Werbetrommel gerührt hat. "Sollte sich dieser Trend in den nächsten Monaten zur Kehrtwende manifestieren, könnte den PKW-Herstellern zum Jahresende der Ausgleich der aktuell noch leicht negativen Gesamtbilanz gelingen", prognostiziert Dirk Reinbothe, Director AIS Germany bei Nielsen. "Auf jeden Fall melden die Autobauer bereits jetzt mit einem Bruttowerbedruck in Höhe von 1,2 Milliarden Euro insgesamt Ansprüche auf den Thron der werbestärksten Branche in diesem Jahr an", so Reinbothe weiter. Auch Finanzdienstleistungen und Arzneimittel treten mit erweiterten Werbebudgets auf, ebenso die Pharmaindustrie.

Hier ein Ausschnitt der Marktentwicklung der Top 50 Branchen. Die komplette Liste findet sich online.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.