Lesetipp:
"PR Week" räumt auf mit PR-Klischees über Journalisten
Das internationale Fachmagazin "PR Week" arbeitet am Verhältnis zwischen Journalisten und den Unternehmensprofis. Die erste Liste widmet sich Mythen über Redakteure.
Ein lesenswertes Stück über die Beziehung zwischen Presseverantwortlichen in Unternehmen und Agenturen auf der einen und Redakteuren auf der anderen Seite hat die "PR Week" derzeit auf ihrer Webseite. Eine Fortsetzung mit umgekehrter Perspektive ist bereits angekündigt.
Die 15 Vorurteile von PR-Leuten über "uns Fachjournalisten", mit denen "PR Week" aufräumt, fassen wir hier kurz für Sie zusammen.
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Wir Journalisten hassen PR-Leute
Zwar sind Redakteure manchmal ruppig. Aber generell: Nein. -
Wir wollen nicht, dass ihr uns anruft
Mit relevanten, klaren Anliegen: Doch, durchaus. -
Wir wollen alle für den "Spiegel" (Platzhalter) arbeiten
Fachjournalisten sind nicht automatisch frustrierte Kauze, bei denen es für überregionale Magazine und Zeitungen nicht gereicht hat. Die Kollegen von "PR Week" stellen die Gegenfrage: "Wenn Sie für eine kleine, unabhängige Agentur arbeiten: Machen Sie das nur, weil Edelman Sie nicht wollte?" -
Wir haben einen unstillbaren Appetit auf "Content"
Gemeint ist damit: unbearbeitet zu veröffentlichender Stoff. Antwort: Nein, nicht wirklich. -
Wir haben eine eigene Haltung zum Thema
PR-Leute, die danach fragen, meinen oft: einen bösen Plan oder die Absicht, sie oder ihren Kunden in die Pfanne zu hauen. Nein, meist gehe es schlicht darum, so "PR Week", einfach die Fakten dazubieten. -
Wir wollen Sie fertigmachen
Tutet ins gleiche Horn wie 5. Nein, es geht nicht automatisch darum, nur Negatives herauszufinden. Mit gesunder Skepsis aber sollte ein Journalist immer an Themen herangehen. -
Wir schreiben keine Überschriften
Das war einmal. -
Wir wissen, was "Off the Record" bedeutet
Eigentlich ja - aber seien Sie lieber klar. -
Wir ziehen uns zurück, wenn Sie sagen, das sei keine Story
Nein - erst mal gehen hier unsere Warnreflexe an. -
Wir haben freitags Ruhe
Das ist in jeder Redaktion anders. Fragen Sie lieber nach. -
Wir sind linkslastig
Zumindest in Großbritannien, so die Autoren, eher "normal" - einer Studie zufolge halb Mitte-links, halb Mitte und rechts. (In Deutschland stehen einer Statista-Umfrage zufolge 36,1 Prozent keiner Partei nah, eine "linke" Haltung gibt es aber doch: Mit den Grünen sympathisieren 26,9 Prozent, mit der SPD 15,5 Prozent, mit CDU/CSU aber nur 9 Prozent und der FDP 7,4 Prozent.) -
Wir schreiben unserem Verlagsinhaber nach dem (politischen) Sinn
In den meisten Häusern: Nein. -
Wir entscheiden über Awards
Nein. -
Wir müssen bespaßt werden
Nein. -
Wir sind der Listen überdrüssig
Ganz offensichtlich nicht.