Onlinewerbung, die brutto zum Jahresstart erstmals ein Minuszeichen hinnehmen musste, kommt laut Nielsen auch im Februar nicht so recht auf die Füße – und gerade so wieder ins Plus. Der Boommarkt der Vorjahre hat 0,4 Prozent mehr Bruttowerbung mit Web-Angeboten als in den ersten zwei Monaten 2012 erlöst.Macht bisher gut 386 Millionen Euro an Bruttowerbeumsätzen.

Das Fernsehen bleibt stabiler Wachstumsträger und zugleich umsatzstärkste Werbegattung. Nielsen Media Research belegt hier einen Zuwachs um 3,0 Prozent auf knapp 844 Millionen Euro brutto. Radio liegt weiter sehr gut im Rennen – und Nielsen macht für den Hörfunk bis Ende Februar einen dicken Bruttoerlös-Zuwachs in Höhe von 17,0 Prozent aus. Damit ist die Gattung zum zweiten Mal im Werbejahr 2013 Sieger nach Prozentpunkten. Bisher smmeln die Funker brutto 241 Millionen Euro an Erlösen ein.

Das Medium Kino erholt sich wieder; Nielsen meldet nach einem trüben Jahresstart gegenüber dem Vorjahreszeitraum bis Ende Februar 10,3 Prozent mehr Bruttowerbung. Hintergrund: Seit 2010 können Werbekunden in Lichtspielhäusern auf Performance-basierte Abrechnung setzen und kaufen Kontakte ein. Die Werbekunden bezahlen die Besucher, die in den gebuchten Filmen oder Kinostandorten über die Kinokasse erfasst worden sind. Im Januar scheint es um den Andrang wieder deutlich besser zu stehen – das Ganze schlägt sich in Bruttoumsätzen von bisher 13,5 Millionen Euro nieder. Auch Out-of-Home ist stark: Ströer und Konsorten können bis Ende Februar 10,8 Prozent mehr Bruttoerlöse einfahren. Nielsen registriert bisher 187 Millionen Euro an Umsätzen.

Ein Blick auf die größten Werbekunden zeigt, dass die starke Zurückhaltung der Discounter bei Werbung in klassischen Medien – Lidl, Penny – ihre Spuren im Bruttowerbemarkt hinterlässt. Das können auch starke Mehrausgaben von Online-Plattformen wie Ebay nicht mehr kompensieren. Hilfreich ist aber sicher, dass Big Spender wie McDonald’s mit dicken Kampagnen zurückgekehrt sind (Mario Barth trommelt für die neue Currywurst...) und dass Handelsorganisationen wie Edeka und Rewe derzeit mächtig präsent sind – allerdings auf niedrigerem Niveau als die Discount-Konkurrenz. Die wichtige Autobranche hält sich indes hierzulande etwas zurück...


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.