ProSiebenSat.1-CEO Thomas Ebeling versilbert kräftig Aktien
Mehr als sieben Millionen Euro - diesen Betrag hat ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling aus Aktienverkäufen der Sendergruppe erzielt. Zupass kommt ihm die gute Kursentwicklung – die auf Gerüchten über Zukäufe beruht....
Thomas Ebeling, Vorstandschef von ProSiebenSat.1, hat in den letzten Wochen kräftig Kasse gemacht. Der ehemalige Novartis-Manager versilberte von Anfang März bis einschließlich 16. März Aktien der Sendergruppe im Wert von mehr als sieben Millionen Euro. Der Manager hatte sich längere Zeit zurückgehalten, Anteile zu veräußern. Zuletzt machte Ebeling 2010 Aktien der Sendergruppe im Wert von rund vier Millionen Euro zu Geld.
Hinter den millionenschweren Verkäufen steckt ein Aktienoptionsprogramm, das laut einem Firmensprecher "Teil der normalen Vergütung von Vorständen und ausgewählten Führungskräften des Unternehmens ist". Diese Optionen seien mit einer Kurs-Obergrenze versehen, die "beinahe erreicht war". Es sei deshalb wirtschaftlich nicht sinnvoll gewesen, die "Optionen nicht auszuüben und länger zu halten", heißt es. Ebeling hat im Geschäftsjahr 2010 rund 1,9 Millionen Euro verdient, davon rund eine Million Euro als Fixum, der Rest war ein variabler Bestandteil. Wie hoch seine Bezüge 2011 ausfielen, veröffentlicht das Unternehmen zum 30. März. In Branchenkreisen wird erwartet, dass die fixe und variable Vergütung im vergangenen Jahr ähnlich hoch lag wie in 2010 - in beiden Jahren hat Ebeling das TV-Unternehmen wirtschaftlich nach vorne gebracht.
Auch die anderen Vorstandsmitglieder blieben nicht untätig. Finanzchef Axel Salzmann verkaufte am 2. März Unternehmenspapiere für insgesamt 1,16 Millionen Euro, die beiden Vorstandsmitglieder Conrad Albert und Christian Wegner jeweils für mehr als 800 000 Euro.
Bei den Verkäufen kam ihnen die gute Kursentwicklung zupass. Die Notierung war seit Jahresanfang um mehr als 30 Prozent auf zeitweise um die 20 Euro gestiegen. Grund hierfür sind unter anderem Gerüchte, die Sendergruppe wolle in den USA TV-Produktionsfirmen erwerben. Dies beflügelt an der Börse die Phantasie der Anleger. Erst vor Kurzem hatte der Konzern die Mehrheit an der britischen TV-Produktionsfirma Endor erworben. Endor-Gründerin Hilary Bevan Jones produzierte Kult-Serien wie "Not the Nine O’Clock News" oder "Cracker".
gl/ps