So sehen Medien und Planer das Werbejahr 2012
Noch zieht die Euro-Krise an Deutschland vorbei: TV, Radio und Print starten teils sehr gut ins Werbejahr. W&V Online hat sich in einer Umfrage bei Vermarktern und Mediaplanern umgehört, wo das Wachstum 2012 herkommt.
Nicht schlecht lässt sich das Vermarktungsjahr 2012 an - trotz der Euro-Krise, die rund um Deutschland tobt. Das ist der erste Eindruck einer Umfrage von W&V Online unter Vermarktern der klassischen Medien TV, Radio und Print sowie bei Mediaplanern.
Allerdings sind die Gattungen recht unterschiedlich ins neue Jahr gestartet: Während das Radiolager generell sehr zufrieden auf die ersten Zahlen blickt, hat manch ein Verlag noch nicht ganz die Vorgaben aus dem Vorjahr erreicht - die schlicht sehr stark sind. Alles in allem scheint die Printbranche aber gut in das Jahr 2012 zu starten. TV – zuletzt in seiner bisherigen Funktion als Wachstumstreiber für den Markt hinterfragt – kommt teils sehr gut aus den Startlöchern. Beispiel: die RTL-Familie. Sie hat im Januar mit der Dschungelshow "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" mehr Fortune gehabt und das quotenstarke Debakel erstmals auch aus Werbesicht gut unter Dach und Fach gebracht. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF kommt gerade die Vermarktung der Sport-Highlights Fußball-Euro 2012 und Olympische Sommerspiele in London in Gang – die Vermarkter AS&S und ZDF Werbefernsehen erhoffen sich daher einen guten Lauf.
Zwei Dinge zeichnen sich aber deutlich ab: Echtes Wachstum bei den Umsätzen wird vor allem von den digitalen Kanälen erwartet. Zudem wird der Wettbewerb zwischen den einzelnen Mediengattungen härter. Des Weiteren schimmert aus vielen Antworten und Einschätzungen zum Verlauf des Werbejahrs 2012 die Unsicherheit hervor, die die Krise des europäischen Raums mit sich bringen könnte. Stan Sugarman, Managing Director G+J Media Sales, spricht mit Blick auf die weitere Entwicklung der Euro-Krise vom "Zünglein an der Waage für das Werbejahr 2012". "Bei einer Eskalation der Euro-Krise wird das Jahr 2012 sicherlich für alle Marktpartner ein nicht ganz einfaches Jahr und es wird aller Voraussicht nach eher zu einer Stagnation kommen. Löst sich die Schuldenkrise in den kommenden Monaten endlich auf, könnte es für Deutschland in 2012 zu einem erfreulichen Plus kommen. Bislang blieb die Entwicklung der Budgets in Deutschland von den negativen Entwicklungen in Teilen Europas branchenweit noch nahezu unbeeinflusst", so der Gruner-Verkaufschef.
Es gibt aber sehr positive Entwicklungen auf dem Werbemarkt zu entdecken. So fasst Oliver Roth, Geschäftsführer der Mediaagentur Pilot für die Standorte in München und Stuttgart eine spannende Entwicklung zusammen: "Während im Jahr 2011 übervorsichtige Werbungtreibende ihre Mediabudgets reduziert haben, haben einige ihrer Wettbewerber unverzagt weitergeworben – und Marktanteile erobert. Das hat zu einem Umdenkungsprozess im Kundenlager geführt. Das Risiko, mit zu viel Zurückhaltung Terrain einzubüßen, will keiner mehr riskieren. Die Medien – ob klassisch oder digital – können jubeln. Kunden und Agenturen stehen jetzt aber vor dem Problem der knappen Verfügbarkeiten. Die Blöcke sind zum Platzen voll – und die deutsche Werbewelt wird mit der Eurokrise nicht untergehen."
Wie Vermarkter und Mediaplaner im Einzelnen das Werbejahr 2012 beurteilen, können Sie in unserer Bildergalerie mit den einzelnen Statements einsehen.
ps/jmk