Quelle: VPRT/TV-Verbände

- Orientiert man sich am "klassischen TV", dann sind "Tatort" und "Fußball" die mit Abstand beliebtesten Formate der Deutschen, die die Primetime dominieren. Unter den erfolgreichsten Einzelsendungen 2015 finden sich unter den Top 10 drei Mal ein "Tatort" und sieben Fußball-Highlights. Die erfolgreichste Einzelsendung 2015 war ein Münsteraner "Tatort" – wertet Freenet aus. Das Unternehmen glaubt ans TV – und betreibt ab Frühjahr das Netz fürs weiterentwickelte, terrestrisch empfangbare DVB-T2 HD.

- Bei all dem Hype ums Bewegtbild gilt: Wer streamt, ändert sein TV-Verhalten. Jeder vierte Nutzer von Streaming-Diensten wie Netflix könne sich inzwischen vorstellen, künftig komplett auf das lineare TV-Programm zu verzichten, geht aus einer Studie des Digitalverbands Bitkom hervor. Das seien sieben Prozentpunkte mehr als 2014. Gut die Hälfte der befragten Streaming-Nutzer gab demnach an, weniger klassisch fernzusehen, unter den 14 bis 19-Jährigen sind es sogar 63 Prozent. Die Angebote auf den Webseiten und Mediatheken der TV-Sender sind jedoch unter den deutschen Nutzern am beliebtesten.

- Um zukunftsfähig zu bleiben, müssten Anbieter in maßgeschneiderte Angebote investieren, rät der Verband Bitkom. Das will etwa das ZDF, das neulich verkündete, im Prinzip einen Sender für die Cloud zusammenstellen zu wollen und die Mediathek kürzlich relauncht hat. Das wissen aber auch die Privatsender, die – wie ProSiebenSat.1 mit Quazer – eigene Streaminganbieter formen.

- Für den VPRT fordert Frank Giersberg, Mitglied der Geschäftsleitung, eine neue Ära der Reichweitenmessung ein:

"Die Bewegtbildnutzung boomt europaweit über alle Plattformen hinweg. Live-TV liegt weiter auf sehr hohem Niveau und die Nutzung von TV- und Videoinhalten auf Abruf wächst mit hoher Dynamik. Damit ist die konvergente Mediennutzung längst Realität. Eine regulatorische Unterscheidung nach linearen und nonlinearen Bewegtbildangeboten bildet diese Realität einfach nicht mehr ab."

Der 20. World TV Day am kommenden Montag, 21. November, wird weltweit von TV-Sendern und ihren Branchenorganisationen unterstützt, darunter auch die Association of Commercial Television in Europe (ACT) und die Association of Television and Radio Sales Houses (Egta), zwei europäische Partnerorganisationen des VPRT. Der Tag soll die Rolle des Fernsehens für Demokratie und Freiheit hervorheben und auf das Fernsehen als Förderer von Bildung und Vielfalt hinweisen. 


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.