"Super-Nanny"- Beanstandung: RTL will sich gerichtlich wehren
Hart hatte die Kommission für Jugendschutz (KJM) den Kölner Sender RTL und seine "Super Nanny" gerüffelt. RTL will sich notfalls sogar vor Gericht mit der Kommission um diese Beanstandung streiten.
Hart hatte die Kommission für Jugendschutz (KJM) den Kölner Sender RTL und seine "Super Nanny" gerüffelt. In einer Sendung vom 14. September sei die Menschenwürde verletzt worden, so die deutsche Medienaufsicht. RTL hat dem nicht nur widersprochen, nun erwägt der Sender selbst Maßnahmen gegen die Entscheidung der KJM und der drohenden Beanstandung durch die zuständige Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM). Man wolle eine Klage vor dem Verwaltungsgericht prüfen, heißt es aus Köln.
"Der Zuschauer bekam eine Vielzahl von physischen und psychischen Gewalthandlungen zu sehen. (...) Eine so reißerische Darstellung zielt primär auf den Voyeurismus der Zuschauer. Die Kinder werden in für sie leidvollen Situationen für kommerzielle Zwecke instrumentalisiert, zu Objekten der Zurschaustellung herabgewürdigt und in ihrem sozialen Achtungsanspruch verletzt. Damit liegt ein Menschenwürdeverstoß vor," - so lautete der Vorwurf der Kommission.
Der Sender beruft sich nun darauf, dass die strittige Epiosde der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) vorgelegt worden sei, die nichts beanstandet hätte. "Das System der freiwilligen Selbstkontrolle wird so ab absurdum geführt," moniert nun RTL.
Immer wieder hatte die Doku-Soap dem Sender Schwierigkeiten gemacht, die Medienwächter hatten neben den Kinderschützern die vorher gegangene Staffel beanstandet, woraufhin RTL die Episioden der FSF vorlegte. Im vergangenen Herbst hatte Chef-Erzieherin Katia Saalfrank angekündigt, aufhören zu wollen.