VDZ-Studie: Zweistelliges Marktwachstum für Mobile und Online
Verlage rechnen für 2010 und 2011 mit zweistelligen Wachstumsraten bei Online und Mobile. Auf die Umsatzverteilung hat dies vorerst aber nur geringe Auswirkungen, wie eine aktuelle Studie von VDZ, KPMG und TU München zeigt.
Online und Mobile gelten als Hoffnungsträger der Verlagsbranche. Für das laufende Jahr und 2011 erwarten die Verantwortlichen jeweils zweistellige Steigerungsraten des Marktes. Beim Internet sind es jeweils 13 Prozent , im Mobile-Bereich wird 2010 mit zwölf und 2011 sogar 21 Prozent gerechnet. Doch im Ergebnis spielen die digitalen Kanäle nur eine kleine Rolle.
Das ergibt die Studie „Neue Publizistische Geschäftsfelder für Verlage“, die der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) mit dem Wirtschaftsprüfer KPMG und der Technischen Universität München durchgeführt hat. Der Branchenverband befragte hierfür Verlagsmanager zu Geschäftsentwicklung, Content-Erstellung und Trends der Branche. Die Ergebnisse präsentierte der VDZ heute bei den Medientagen München.
Der digitale Boom hat vorerst geringe Auswirkungen auf die Umsatzverteilung: 2009 machen Anzeigen- und Vertriebserlöse zusammen 82 Prozent des Umsatzes aus (siehe Grafik zum Download). Das bleibt so: Für 2013 rechnen die Verlagsmanager mit 75 Prozent aus Vertrieb- und Anzeigengeschäft. Der Anteil der Online-Umsätze erhöht sich in diesem Zeitraum von fünf auf elf Prozent, der Beitrag der mobilen Dienste bleibt mit prognostizierten 1,2 Prozent marginal.
Auf den ersten Blick keine guten Aussichten für das iPad. Allerdings gibt es laut VDZ-Geschäftsführer Alexander von Reibnitz keine einheitliche Zuordnung der Umsätze aus dem App-Geschäft und dem digitalen Vertrieb. Das sei Verlagsverständnis.
Aufgrund des Vertriebsweges App betrachten die Verlagsmanager Apple eher als Partner, denn als Wettbewerber. Google wird dagegen als Rivale empfunden. Hauptwettbewerber bleiben aber die anderen im Markt tätigen Verlage. Mehr als zwei Drittel sehen diese eher als Konkurrent denn als Kooperationspartner.
Im Print-Bereich haben nach Meinung der Befragten vor allem Sonderpublikationen der Stamm-Marke Marktpotenzial. Die Hälfte der Verlage hat solche 2009 herausgegeben, ein Drittel plant dies für die Zukunft. Als aussichtsreich bewerteten die Verlage auch Corporate Publishing. Seine wirtschaftliche Bedeutung wachse für viele Verlage, so Alexander von Reibnitz. (ks/lr)