Auch Programme, die Geselligkeit (13 Prozent) und Vergnügen (12 Prozent) vermitteln, werden demnach gewünscht. Formate, die auf Macht (6 Prozent) oder Vitalität (8 Prozent) abzielen, werden hingegen weniger häufig genannt. Dennoch kommen Vizeum zufolge auch gute Quoten bei vielen "vitalitätsorientierten" Formaten zusammen – so zum Beispiel bei "Game of Thrones".

Vizeum folgert aus den Erkenntnissen, dass die im Fernsehen gesendeten Formate die Bedürfnisse des Publikums "nicht umfassend" widerspiegeln würden. Der größte Anteil des Programms, rund 38 Prozent aller untersuchten TV- Formate, würden "Vitalität" als Hauptmotivator bedienen, fanden die Wiesbadener heraus. Dazu zählen US- Serien wie beispielsweise "Criminal Intent", "Navy CIS" oder die RTL-II-Serie "Game of Thrones". Danach folgen mit 26 Prozent Programmanteil Formate, die vorrangig dem Vergnügen zuzuordnen sind - also Comedy und auch US-Sitcoms wie "Two and a Half Men" oder "Mike & Molly".

Das in der Studie Gewünschte (rechts) ist eher weniger im TV-Programm zu finden (Quelle: Vizeum).

Formate rund um Geborgenheit und Sicherheit sind kaum im TV zu finden

Vizeum bemängelt: "Die von den Zuschauern in der Befragung genannten Hauptbeweggründe Geborgenheit (3 Prozent) und Sicherheit (0 Prozent) sind mit passenden Formaten zum Erhebungszeitraum im deutschen Vor-und Hauptabend damit unterrepräsentiert." Das deutsche TV sendet ergo in Teilen am Zuschauer vorbei.

Schlecht für den Mediaplan: Laut Karin Libowitzky, CEO Vizeum Deutschland, hat das Programmangebot Auswirkungen auf die Positionierung von Marken im Medium.

"Wenn Werbetreibende, deren Markenkern Geborgenheit und Sicherheit vermittelt, heute im Hauptabendprogramm nach passenden Programmumfeldern suchen, finden sie wenig Angebot und dies erschwert ihnen den optimalen Einsatz ihrer Werbeinvestition. Denn Werbebotschaften erzielen erst dann den höchsten Wirkungsgrad, wenn die Motivatoren des Zuschauers, des Programms und der Marke zusammenpassen."


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.