Splitter:
Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Super Bowl verliert in den USA und gewinnt bei Sat.1, Sky bekommt frisches Kapital und mehr Murdoch, ARD lahmt mit Apple-Check.
Super Bowl. Hat Zuschauer verloren. Zwar sahen am Sonntag in den USA 108,4 Million Zuschauer das Endspiel der US-Footballmeisterschaft. Die Rekordzahlen vom Vorjahr und von 2011 wurden aber nicht erreicht. 2012 hatten 111,3 Millionen Fans zugeschaltet, im Jahr davor waren es 111 Millionen gewesen. Das diesjährige Spiel reiht sich damit an dritter Stelle ein. Inwieweit sich der 34 Minuten lange Stromausfall zu Beginn der zweiten Halbzeit auf die Zuschauerzahlen ausgewirkt hat, stand zunächst nicht fest. Mehr Glück hatte hierzulande Sat.1 mit der Übertragung: Als die Baltimore Ravens den 47. Super Bowl mit 34:31 gewonnen haben, sahen 35,2 Prozent der 14- bis 49-jährigen Zuschauer beim Münchner Sender in der Nachtschiene. "Damit wurde ein neuer Bestwert in der Geschichte des Senders aufgestellt", freut sich Sat.1. 2012 brachte es die Übertragung auf 27,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Per Mail.
WDR. Intendantin Monika Piel wird ihren Posten frühestens im Mai abgeben. Das wurde am Rande der ARD-Intendantensitzung in Hamburg bekannt. Im Januar hatte Piel überraschend angekündigt, dass sie aus persönlichen Gründen vorzeitig als Intendantin des Westdeutschen Rundfunks aufhört. Sie werde ihre Tätigkeit beenden, sobald die Nachfolge geregelt ist. Die 61-Jährige ist seit 2007 Intendantin des WDR. Der Rundfunkrat hatte sie Ende Mai vergangenen Jahres erneut für sechs Jahre gewählt. Via dpa.
Gruner + Jahr. Schlechte Karten für die G+J Wirtschaftsmedien, zu denen die eingestellte Wirtschaftszeitung "FTD" gehörte: Der Betriebsrat hat die Sozialplanverhandlungen für gescheitert erklärt. Nun wird die gerichtliche Einigungsstelle eingeschaltet. Dem Beitriebsrat zufolge weigert sich der Hamburger Verlag, den rund 350 geschassten Mitarbeitern als Abfindung ein Monatsgehalt je Beschäftigungsjahr zu bezahlen. Von der Geschäftsleitung heisst es dazu: "Da die Einigungsstelle als streitiges Verfahren im Ergebnis auch hinter den bisherigen G+J-Dotierungen eines Sozialplans zurückbleiben kann, löst die Geschäftsleitung das gegenüber den Mitarbeitern gegebene Versprechen einer fairen Lösung individuell ein: Nun bekommen alle gekündigten Mitarbeiter ein Vertragsangebot auf Basis der bisherigen G+J-Sozialplanabschlüsse (unter anderem ein Gehalt pro Jahr der Beschäftigung)." Per Mail.
Sky Deutschland. Sammelt - wie angekündigt - mit einer Kapitalerhöhung frisches Geld ein. Mit der Platzierung von 20,4 Millionen neuen Aktien sind vor Kosten 91 Millionen Euro in die Kassen des defizitären Pay-Tv-Unternehmens geflossen. Mehrheitsaktionär Rupert Murdoch hat im Januar angekündigt, dass er erneut Geld in das Unternehmen pumpen und sich an der Kapitalerhöhung beteiligen werde. Er hält über den erneuten Aktienkauf nun nach Konzernangaben auf 54,8 Prozent an Sky Deutschland.Der erste Handelstag der neuen Aktien ist voraussichtlich an diesem Freitag. Sky will 2013 zumindest operativ schwarze Zahlen schreiben. Murdoch hat seit 2008 annähernd 1,6 Milliarden Euro in das ehemalige Premiere investiert.
HD+. Das Astra-Angebot über Satellit hat im Januar die Marke von mehr als einer Million zahlender Kunden überschritten. Im Laufe des vergangenen Jahres konnte die Offerte nach eigenen Angaben die Anzahl seiner Kunden mehr als verdoppeln: Zum 31. Dezember zählte HD+ 944.993 zahlende Haushalte, ein Plus von 134 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Haushalte in der zwölfmonatigen Gratisphase auf 1.926.506. Damit wuchs die Zahl der aktiven HD+ Haushalte – zahlende und Haushalte in der Gratisphase – in 2012 um 25 Prozent auf insgesamt 2.871.499 (Vorjahr: 2.301.195). HD+ mit Free-TV-Sendern wie Sat.1 HD ist im ersten Jahr gratis, danach fallen für den Service 50 Euro pro Jahr an.
ARD. Hat mit dem Apple-Markencheck am Montag am Mythos und an der Begeisterung der Fans nicht gesägt, sondern nur geknabbert. Flau daher auch die Quotenbilanz: Es verfolgten 2,50 Millionen Zuschauer ab drei Jahren (7,3 Prozent Gesamtmarktanteil) zur besten Sendezeit ab 20.15 Uhr den "Apple-Check" mit einem Bericht über den US-Computerhersteller.
AP. Kehrt als Agenturkürzel wieder zurück. Die seit Anfang Februar im deutschsprachigem Raum exklusiv von der dpa vertriebenen AP-Weltnachrichten werden mit dem traditionellen Namen versehen. Er verschwand, als die dapd die Dienste übernahm. Apropos dapd: Der Retter und neue Eigner Ulrich Ende hat erfolgreich verhandelt - die dapd Nachrichtenagentur wird die Redaktionen der Axel Springer AG weiter mit Nachrichtendiensten beliefern. Gespräche über einen Anschlussvertrag waren im November 2012 auf Grund der Insolvenz der dapd unterbrochen worden. Als Vollagentur biete dapd neben den Basisdiensten Politik, Wirtschaft, Sport und Panorama auch zwölf Landesdienste sowie Themendienste, Auslandsberichte, Fotodienste und neue Videoangebote, heißt es. Per Mail.
Kinowelt TV. Präsentiert sich künftig in neuem On-Air- und Online-Design. Das bisherige, in den Farben Rot, Schwarz und Gold gehaltene Design des Spielfilm-Abosenders wird abgelöst durch einen Auftritt, der auch grafisch das Kino-Gefühl vermittele, heißt es. Die neuen Grundfarben leiten sich vom Projektionslicht in einem Kinosaal ab. Grundlage des neuen Auftritts ist das ebenfalls neu gestaltete Logo, in dem das Wort "Kino" zentral steht. Der Sender-Claim ändert sich von "Die besten, guten Filme." Zu "Kino zu Hause". Der neue On-Air Auftritt wurde von der Agentur dmcgroup entwickelt. Logo und Online Auftritt stammen von der Frankfurter Agentur Heine/Lenz/Zizka (HLZ). Per Mail.